Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Der Iran und Europa: Gegenseitige Profite und Drohungen

Samstag 17.November.2018 - 05:12
Die Referenz
Ahmad Sami Abdulfattah
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Die iranisch-europäische Beziehung durchlief mehrere Veränderungen, von der Annäherung in einigen Zeiten, zum Missklang in anderen Zeiten, denn Europa war immer ein effektives Mitglied bei den Sanktionen gegen den Iran um sein Nuklearprogramm zu stoppen. Europa spielte auch eine große Rolle bei der Unterzeichnung des Nuklearabkommens mit dem Iran im Jahr 2015 in Lausanne, durch den die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben wurden und der Iran auf den Besitz von Nuklearwaffen verzichtet.


Der Iran und Europa:

Bei all den Zeiten von Annäherung und Missklang, versuchte jede Partei geheimdienstlich sowie intellektuell bei der anderen einzudringen, zum Beispiel versuchte der Iran seinen Einfluss im europäischen Kontinent trotz der geografischen Entfernung auszuweiten. Dies ist auf die Wahrnehmung Irans zurückzuführen, dass sich seine Beziehungen zu Europa positiv oder negativ auf die bewaffneten und gleichzeitig zerstörerischen Aktivitäten des Iran Nahen Osten auswirken werden. Im selben Zusammenhang führte Europa, in Kooperation mit den USA Spionage-Angriffe um den Stand der iranischen Nuklear-Ausrüstung zu ermitteln. 

Der Iran versuchte auch immer Europa als Schutzschild zu nutzen um die US-Sanktionen zu mildern, nachdem die USA sich aus dem Nuklearabkommen mit dem Iran gezogen haben. In diesem Zusammenhang drohte der Iran aus dem Nuklearabkommen auszusteigen, wenn Europa keine fördernden Maßnahmen zugunsten der iranischen Wirtschaft unternehmen würde. Nennenswert ist hier auch, dass europäische Firmen sich aus dem iranischen Markt zurückgezogen haben um eventuelle Folgen der US-Sanktionen zu vermeiden. 

Der Iran hat durch verschiedene Mittlen versucht, seinen Einfluss in Europa auszuweiten und der Schiismus zählt hierbei zu den effektivsten von diesen Mitteln seit dem Sturz der Shah-Regierung im Jahr 1979. Mit der flächendeckenden Verbreitung des Schiismus strebt der Iran nach einer leistungsfähigen und effektiven schiitischen Lobby mit dem Ziel, zukünftige Entscheidungen der europäischen Regierungen zu beeinflussen.

 

Obwohl man die Wirkung der iranischen Politik zurzeit nicht sehen kann, jedoch weiß der Iran, dass die zunehmende Anzahl der Muslime in Europa den passenden Boden anbietet um seine Ziele zu erreichen. Der Iran konzentriert sich vor allem auf große Länder mit effektivem Einfluss auf die globale Szene, woviele Muslime leben, zum Beispiel repräsentieren Muslime in Frankreich 8,8% der Bevölkerung, in Großbritannien 6,3% und in Deutschland 6,1% der Bevölkerung, wie eine Studie vom Pew Research Center von November 2017 zeigt.  1

Es ist zwar richtig, dass es keine genauen Angaben zur Anzahl der Schiiten unter den Muslimen in Europa gibt, jedoch kennt man die schiitischen Kultur-Institutionen, und diese Institutionen zeigen auch gerne ihre Loyalität zu den schiitischen Führern aus dem Irak und Iran. Hier ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass der Iran es versucht sich als einzige schiitische Referenz in der Welt, inklusive bei den Schiiten in Europa durchzusetzen, und der Iran bezeichnet dies als Teil ihrer Politik in der Region. 

Der Iran und Europa:

Die Entwicklung des iranischen Raketenprogramms gilt alswirksames Instrument, um Europa zur Annäherung zu zwingen, denn im Gegensatz zum Verzicht auf die Nuklearwaffen, hat der Iran mehrmals angekündigt, nicht auf seine ballistischen Raketen verzichten zu wollen. Der Iran bezeichnet dies als interne Angelegenheit um seine militärischen Fähigkeiten zu stärken, abgesehen von der Bedrohung für die Golfländer und Europa als Versuch ein militärisches Gleichgewicht herzustellen, vor allem bei den militärischen Sanktionen gegen den Iran.

Europa sieht im iranischen Raketenprogramm eine große Bedrohung für die nationale Sicherheit der europäischen Länder, denn während Europa versucht mit dem Iran zu sprechen, rief Frankreich dazu auf, Verhandlungen mit dem Iran über sein Raketenprogramm zu führen, abgesehen von seinem Atomprogramm2 was der Iran grundsätzlich ablehnt, wie Hussein Salami-Stellvertretender Kommandant der Revolutionsgarde-  bestätigt hatte, er sagte laut Angaben von Reuters im November 2017, dass der der Iran seine Raketenreichweite um mehr als 2000 Kilometer erhöhen wird, wenn er sich von Europa bedroht fühlt.3

Die iranisch-europäische Beziehung leidet immer noch darunter, dass Europa Oppositionellen aufnimmt, vor allem iranische Oppositionelle, die den Mulla-Regime ablehnen und sich für Menschenrechte einsetzen. Europa nimmt ebenso oppositionelleiranische Bewegungen auf, die zum bewaffneten Kampf gegen die iranische Regierung rufen, wie die iranische Khalk-Mudjahedin Organisation.

Ab und zu zielt der Iran auf Oppositionelle im Ausland, was die Beziehungen zwischen den beiden beschädigt und das vielleicht jüngste Beispiel für diese Problematik ist, dass Dänemark den Iran beschuldigt, am 30. Oktober auf dem eigenen Territorium einen Oppositionellen mit arabischer Abstammung ermorden zu wollen. Finn Burg Andersen sagte, dass der Angriff gegen den Anführer eines dänischen Zweiges des arabischen Kampfes für die Befreiung von Ahvaz gerichtet war. Andersen bestätigte auch, dass die dänischen Sicherheitskräfte einen Iranerfestgenommen haben, der im Verdacht steht den Angriff geplant zu haben.4

Wenn man die europäische Reaktion auf diesen Angriff genauer betrachtet, stellt man fest, dass es eine schwache Reaktion war, denn Europa hat Dänemark nicht unterstützt, aus Angst vor der Verschlechterung der Beziehungen zum Iran. Anders gesagt, Europa wird nicht als eine Einheit gegen den Iran vorgehen, und wird sich mit der Unterstützung der dänischen Maßnahmen begnügen um die Souveränität Dänemarks zu wahren, zum Beispiel hat Dänemark ihren Botschafter aus Teheran abgezogen. Dies kommt aus der europäischen Überzeugung, dass jegliche Sanktionen gegen den Iran, ihn dazu zwingen wird aus dem Nuklearabkommen auszusteigen, was Europa nicht nur als eine Bedrohung für die Sicherheit der Welt betrachtet, sondern auch eine Bestätigung dafür, dass Europa keine große Rolle in der Welt spielen würde ohne die Unterstützung der USA

 

 

 

 

Pew Research Center, Europes Growing Muslims Population,http://www.pewforum.org/2017/11/29/europes-growing-muslim-population/ 

 

2 Alssabeel, Khaminai´s Stellvertreter, es ist nicht im Interesse Frankreichs sich in unseren Raketenprogramm einzumischen http://assabeel.net/news/2017/11/18/%D9%85%D8%B3%D8%AA%D8%B4%D8%A7%D8%B1-%D8%AE%D8%A7%D9%85%D9%86%D8%A6%D9%8A-%D9%84%D9%8A%D8%B3-%D9%85%D9%86-%D9%85%D8%B5%D9%84%D8%AD%D8%A9-%D9%81%D8%B1%D9%86%D8%B3%D8%A7-%D8%A7%D9%84%D8%AA%D8%AF%D8%AE%D9%84-%D8%A8%D8%A8%D8%B1%D9%86%D8%A7%D9%85%D8%AC%D9%86%D8%A7-%D8%A7%D9%84%D8%B5%D8%A7%D8%B1%D9%88%D8%AE%D9%8A

 

3 Reuters, der Iran droht mit der Erhöhung der Reichweite seiner Raketen, wenn er sich von Europa bedroht fühlt

https://ara.reuters.com/article/worldNews/idARAKBN1DQ00G

 

4 Sky News Arabic, Dänemark wirft dem Iran vor, gezielt Menschen in seiner Hauptstadt zu planen

https://www.skynewsarabia.com/world/1195443-%D8%A7%D9%84%D8%AF%D9%86%D9%85%D8%A7%D8%B1%D9%83-%D8%AA%D8%AA%D9%87%D9%85-%D8%A7%D9%95%D9%8A%D8%B1%D8%A7%D9%86-%D8%A8%D8%A7%D9%84%D8%AA%D8%AE%D8%B7%D9%8A%D8%B7-%D9%84%D8%A7%D8%B3%D8%AA%D9%87%D8%AF%D8%A7%D9%81-%D8%A7%D9%94%D8%B4%D8%AE%D8%A7%D8%B5-%D8%B9%D8%A7%D8%B5%D9%85%D8%AA%D9%87%D8%A7

 

 

 

 

 

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