Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Merkel: Chemnitz ist weder grau noch braun

Freitag 16.November.2018 - 10:43
Die Referenz
Bassam El Samad
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Drei Monate nach den rechtsradikalen Übergriffen von Chemnitz hat die deutsche Bundeskanzlerin die Stadt Chemnitz besucht. Bei einer Gesprächsrunde mit Lesern der Tageszeitung "Freie Presse" in Chemnitz sagte die CDU-Chefin, sie könne die Aufregung und Erregung vieler Menschen in der Stadt verstehen, nachdem Ende August ein Chemnitzer vermutlich von Asylbewerbern erstochen worden war.

Merkel verteidigte sich gegen Kritik, nach der Einladung von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig zu spät in die Stadt gekommen zu sein. Sie habe lange darüber nachgedacht, wann der beste Zeitpunkt für ihren Besuch sei - auch vor dem Hintergrund, dass sie auf viele Menschen polarisierend wirke. Sie habe nicht in einer völlig aufgewühlten Stimmung kommen wollen. Nun gehe es für sie darum zu prüfen, was auch der Bund dafür tun könne, damit die Stadt nicht dauerhaft in ein falsches Licht gerückt werde.

Merkel räumte während des Leser-Gesprächs erneut ein, dass die Bundesregierung in der Flüchtlingspolitik Fehler gemacht hat. Die Fehler lägen aber nicht darin, dass man den Flüchtlingen kurzfristig geholfen habe, sondern darin, dass man sich nicht rechtzeitig um die Herkunftsländer und um die Herkunftsregion gekümmert habe. Sie bedauerte, dass es bei der Anerkennung sicherer Herkunftsländer keine Fortschritte im Bundestag gebe.

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