Merkel fördert mehr Geschlechter-Parität in der deutschen Gesellschaft
Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht 100 Jahre nach der Einführung des Frauenwahlrechts bis zu einer Gleichberechtigung der Geschlechter in Deutschland "noch viel zu tun". Als Beispiele nannte Merkel bei einem Festakt am Montag in Berlin die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen oder die Teilung der Aufgaben, "Ich wünsche mir, dass es selbstverständlich wird, dass Männer und Frauen Erwerbs-, Erziehungs- und Hausarbeit gleichberechtigt aufteilen und niemand aufgrund seines Geschlechts in eine bestimmte Rolle oder Aufgabenverteilung gedrängt wird", sagte Merkel. "Und ich wünsche mir, dass das alles nicht weitere hundert Jahre auf sich warten lässt."
Dabei sieht die Kanzlerin nicht nur Frauen gefordert: "Wir können Gerechtigkeit und Fairness in unserer Gesellschaft nur miteinander und nicht gegeneinander erreichen", sagte Merkel bei der Veranstaltung im Deutschen Historischen Museum in Berlin. "Jede Frau in Deutschland soll ihren Weg gehen können." Quoten für Frauen seien wichtig gewesen, "aber das Ziel muss Parität sein, Parität überall".
Merkel sagte weiter über die Frauenquote, "Ich glaube, dass der Frauenanteil in unseren Parlamenten eine elementare Frage unserer Demokratie betrifft."
Das aktive und passive Wahlrecht für Frauen in Deutschland war am 12. November 1918 in einem Aufruf mit Gesetzescharakter verkündet worden. Die erste Wahl, bei der Frauen stimmberechtigt und wählbar waren, war die Wahl zur Weimarer Nationalversammlung am 19. Januar 1919.