Merkel warnt vor dem erstarkenden Nationalismus in Paris
Paris - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei den Gedenkfeiern zum Ende des Ersten Weltkriegs vor einem Rückfall in den Nationalismus gewarnt und zur friedlichen Lösung aktueller militärischer Konflikte in aller Welt aufgerufen. „Wohin nationale Selbstherrlichkeit und militärische Überheblichkeit führen können“, habe der Erste Weltkrieg gezeigt, sagte Merkel am Sonntag während ihres Besuchs in Frankreich, um an dem Gedenken an das Ende des verheerenden Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren teilzunehmen.
Deswegen befindet sich die Bundeskanzlerinin tiefer Sorge, dass sich wieder „nationales Scheuklappendenken ausbreitet“ und die wechselseitigen Beziehungen zwischen den Ländern ignoriert würden. „Wir sehen doch, dass internationale Zusammenarbeit, friedlicher Interessenausgleich, ja selbst das europäische Friedenswerk wieder infrage gestellt werden“, sagte sie.
Merke bezieht sich auf die Konflikte in der Welt, „Wir sehen die Bereitschaft, Eigeninteressen schlimmstenfalls wieder auch mit Gewalt durchzusetzen“, mit Blick auf den Syrien-Konflikt und den Krieg im Jemen forderte Merkel: „Wir dürfen uns einfach mit den bewaffneten Konflikten nicht abfinden.“ Sie fügte in ihrer Rede hinzu, „Das heißt, wir müssen eine politische Lösung für Syrien finden“, sagte sie. Im Jemen, wo sich im Moment die größte humanitäre Katastrophe weltweit befindet, müsse das Blutvergießen gleichfalls gestoppt werden. „Ich glaube, die Welt muss handeln, um hier zu einem Waffenstillstand und humanitärer Versorgung zu kommen.“
Auf der anderen Seite mahne der französische Präsident Immanuel Macron vor dem erstarkenden Nationalismus und Gefahren für den Weltfrieden gewarnt. «Die alten Dämonen steigen wieder auf - bereit, ihr Werk von Chaos und Tod zu vollenden», sagte Frankreichs Staatschef in seiner Rede.