Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Der IS (arab: Daech) ewig, bestehend und sich ausbreitendend

Freitag 30.März.2018 - 09:00
Die Referenz
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Die Organisation wurde nicht gegründet, als ihr Führer Abu Bakr al-Baghdadi im Juni 2014 die Gründung des sogenannten "Islamischen Kalifatsstaates" ankündigte, viel mehr handelte es sich um eine Erweiterung von Al-Qaida, die im Irak seit dem Jahr 2003, unter der Führung eines Scheichs von Al-Baghdadi, Abu Musab Al-Zarqawi, vertreten ist.

Al-Zarqawi beschloss, den Namen der Organisation, nach einem Abkommen mit „Bin Laden“, im Jahr 2004 zu ändern und zur "Al-Qaida Organisation der Jihadisten in Mesopotamien" zu benennen. Im Januar 2006 schloss er sich mit mehreren anderen Organisationen zusammen und gründete den Shura-Rat der Jihadisten im Irak. Am 12 Oktober 2006 schloss er sich mit weiteren Organisationen zusammen, um seinen neuen Namen «der islamische Staat im Irak» bekannt zu geben.

Nach der Ermordung von Al-Zarqawi im Juni 2006 wurde Abu Hamza Al-Muhajir zum Führer der Organisation gewählt. Er ist der Kriegsminister des Islamischen Staates im Irak und de erste Stellvertreter von Abu Omar Al-Baghdadi, dem Führer der Organisation von 2006 bis zu seinem Tod im April 2010. Sein Erbe übernahm Abu Bakr Al-Baghdadi.

Die aufschwingende Organisation machte ihr Motto „Verweilen und Erweitern“ zum Ausdruck. Das ist auch, das, was in den darauf folgenden zwei Jahren teilweise erreichte wurde. Sie übernahm die Kontrolle über etwa die Hälfte des Iraks und ein Drittel des syrischen Territoriums. Der Mossul wurde zur Hauptstadt der Organisation, nach dem sich die irakische Armee ohne Widerstand zurückzog. Dabei ließ die Armee Unmengen von Waffen und Ausrüstung, die als Beute vom IS, an sich gerissen wurden. Zusätzlich übernahm der IS die Kontrolle über mehrere Ölprovinzen wie Teile des ölreichen "Kirkuk", um seine wirtschaftlichen Ressourcen zu sichern. Auch Provinzen, wie „Samraa“ nahe der Hauptstadt Bagdad, mit besonderer religiöser Bedeutung unter den Schiiten, wurden eingenommen.

In Syrien machte die Organisation die Provinz Al-Raqqa, nordöstlich des Landes, zu ihrer Hauptstadt. Die meisten Teile der ölreichen östlichen Provinz Deir-Azzor, Gebiete in der nördlichen Umgebung von Aleppo, einige Gebiete im Distrikt Al-Qalamoun, nahe der libanesischen Grenze, in der Umgebung von Damaskus und weitere Gebiete im Inneren des Landes, gehörten zu ihrer Kontrolle  .

Ebenso schnell wie der Aufstieg, war auch der Fall. Die Organisation verlor die meisten Gebiete, die sie im Irak und in Syrien kontrollierte, nach dem sie von den Truppen der Alliierten in Zusammenarbeit mit irakischen Streitkräften bekämpft wurden.

In Libyen konnte der IS, nur für ein Jahr, die libysche Stadt Sirte (nordzentral in Libyen) kontrollieren, bevor er von der Miliz „Al-Bunyan Al-Marsus"  untergeordnete der Regierung „Goverment of National Accord“, vertrieben wurde.








Der IS verwirklichte den Traum der Machtherrschaft basierend auf die Auferlegung des Terrors und der Provokation chaotischer Brutalität in einer Reihe von Ländern. Dann das Durchlaufen mehrerer Phasen, beginnend mit "Unterdrückung und Erschöpfung", dann "Verwaltung der Brutalität" und dann " Ermächtigung und Errichtung des Staates". Um dieses ausführen zu können, müssen die betroffenen Länder einige Voraussetzungen erfüllen, wie die Existenz von geographischen Tiefen und Terrains, die die Verwaltung solcher Brutalität ermöglichen, die Schwäche des herrschenden Regimes, das Dasein einer islamischen Jihad Ideologie und die Verbreitung von Waffen in  Menschenhänden, so nach dem Buch (Verwaltung der Brutalität) geschrieben vom IS Jihadist und Führer Abu Bakr al-Naji.

Die Organisation stützte sich auf vielerlei Investitionsquellen, unter anderem externer Investition, die heimlich zur Verfügung gestellt wurde, damit die Geberländer keine internationalen Sanktionen unterliegen. Zusätzliche Einnahmen, waren die Ölquellen, die nach der Ausdehnung und Kontrolle vieler Ölregionen den Großteil des Einkommens der Organisation ausmachten. Außerdem wurde mit kleinen Antiquitäten gehandelt. Die großen Antiquitäten hingegen mussten erstmal abgerissen, wegen der Schwierigkeiten des Transports, und dann verkauft werden. Weiteres Geld kam durch die Beraubung von Banken, Abgaben und Steuern unter dem Vorwand von Zakat (Almosenspende), dem Sklavenhandel und den sefardischen Frauen und anderen Frauen.

Die Organisation verlor ihre wirtschaftlichen und –menschlichen Ressourcen, ihre Ölvorräte, ihre administrativen Einrichtungen und ihre militärische Macht. Einzig geblieben ist, der Traum vom angeblichen Kalifat, Reste ihrer Überlebenden, die in den Wüsten und Täler verfolgt werden. Diese Sieben möglichen Szenarien erwarten den IS:

Szenario 1: Die offizielle Verkündigung der Vereinigten Staaten, die Organisation unwiderruflich zu vernichten .

Szenario 2: Das Schaffen anderer Alternativen zur Organisation mit unterschiedlichen Namen, um die Rolle des IS im Nachhinein weiterzuführen.

Szenario 3: Die Organisation als Staat zu eliminieren und dabei die Ideologie aufrechtzuerhalten, um die Ideologie weiter zu „verweilen und erweitern“.

Szenario 4: Das sich die Organisation in einem ihrer fremden Reviere wie Libyen, Jemen, Ägypten, Südasien oder Afghanistan, bekannt unter Chorasan-Staat, wieder etabliert und neu aufstellt. Dieses Szenario ist eher unwahrscheinlich, da in diesen Ländern die notwendigen Voraussetzungen fehlen.

Szenario 5: Die Arbeit der Organisation in einen systematischen Guerillakrieg umzufunktionieren.

Szenario 6: Differenzieren im Umgang mit dem IS in Syrien und dem IS im Irak, so dass die irakischen Sekten ihr Sektierertum aufgeben und sich auf ein Ziel konzentrieren, nämlich die Eliminierung der Organisation.

Szenario 7:  Die Anarchie in der europäischen und amerikanischen Welt übertragen.


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