«Haus des Friedens und Haus des Krieges»
Freitag 30.März.2018 - 10:54
Die Literatur der islamischen Bewegungen definiert; ein Land unter der Herrschaft von Muslimen und ein Land dessen Herrscher Muslim ist mit einer äußerlichen Gesetzgebung, die islamkonform ist, als "Haus des Friedens", auch wenn die Mehrheit der Bevölkerung Nicht-Muslimen sind. Während ein Land das unter der Herrschaft von Nicht-Muslimen bekannt ist und keine Anwendungen der Lehren des Islams zulässt, sodass die Muslime die Minderheit bilden als ein "Haus des Krieges" definiert wird.
Der Qur'an und die Sunnah haben sich nicht in einem eindeutigen Text geäußert bzgl. der Teilung der Welt in das Land des Glaubens und Unglaubens oder des Krieges und des Friedens, diese Ausdrücke wurden vom Imam Abu Hanifa Noman in Damaskus erfunden, das heißt, erst 100 Jahre nach der Auswanderung des Propheten (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm), im Jahr 622 nach Christus in der Zeit von Umayyeden. Das Fehlen einer genaueren Definition in den heiligen Schriften, hat zu Streitereien unter den Gelehrten über diesen Begriff geführt, insbesondere durch eine Reihe von den heutigen Wissenschaftlern die der Meinung sind, dass die Charta der Vereinten Nationen alle Länder als ein „Haus des Friedens“ ansehen.
Die Bücher der islamischen Rechtswissenschaften, die als Referenz der heutigen Takfir-Gruppen (religiöse Extremisten) dienen, haben drei Bedingungen festgelegt, damit ein Land, als „Haus des Krieges“ genannt werden kann. Erstens das Haus bzw. das Land, muss an ein anderes „Haus des Krieges“ angrenzen, dies bedeutet, dass kein Haus/ Land eines Muslims dazwischen liegen darf. Zweitens wenn ein Muslim nicht mehr sein Glauben ungestört praktizieren kann und wenn die Leute der Schriften nicht mehr in Frieden und Sicherheit leben können. Zuletzt und drittens wenn in einem Land mehrere Götter gepredigt werden.
Ibn Taymiyah (1263 n. Chr. - 1328 n. Chr.) einer der wichtigsten und grundlegendsten Quellen der Takfir-Gruppe, schrieb in seinem Buch « global erteilte Rechtsauskunft»:
"Die Tatsache, dass die Erde als ein Haus des Glaubens, des Unglaubens oder des Sündigens beschrieben wird, ist keine zwangsläufig verpflichtende Bezeichnung, denn sie steht in Abhängigkeit mit den Bewohnern jedes Land, dessen Bewohner gottesfürchtige Muslime sind. Ein solches Haus, ist ein Haus Gottes und gilt in der Zeit als „Schützling“
Zudem wies er daraufhin, dass in einem Haus bzw. Land: Gläubige und Ungläubige zusammen leben können. Wie es in seinem Geburtsort Mardin (südlich der Türkei) funktionierte, nach dem die zu Beginn islamische Stadt besiegt und von einem Ungläubigen Herrscher besetzt und regiert wurde.
Die terroristischen Organisationen nutzten die Streitereien über den Begriff, und regierten die islamischen Länder als "Häuser der Ungläubigen und des Krieges ", und behaupteten dass die Herrscher gottesdienstliche Handlungen nicht zuließen, obwohl diese praktiziert wurden und erlaubten sich damit das Blut der Muslime zu vergießen, und deren Besitz und Wertsachen zu stehlen. Sie gaben ihren Taten den Namen des heiligen Krieges um Gott und der Religion zu dienen. Sie missachteten dabei, dass die zeitgenössischen Islamwissenschaftler bestätigten, dass ein Land des Islams ein Kriegshaus bleibt, solange das Land durch Unterdrückung der Ungläubigen besetzt wird, trotzdessen das die Rituale des Islam auch vorher praktiziert werden konnten.
Der ehmalige Machthaber der IS Organisation Abu Amar Al-Baghdadi, sagte in seiner Rede im Jahr 2007:" wenn in den Städten überwiegend die ungläubigen gottesdienstlichen Handlungen herrschen ohne rechtliche islamische Grundlagen, dann sind diese Häuser, Häuser der Ungläubigen", und nahm ein Beispiel aus dem heutigen Tag:" da einige Gesetze in den islamischen Ländern, nicht den gottesdienstlichen Handlungen entsprechen, ist dieser Herrscher und sein Militär ungläubig, und ihre Bekämpfung ist Pflicht. Jedoch viel wichtiger als die Bekämpfung einer christlichen Besatzung, dann widersprach er sich jedoch selbst, und sagte: "Dies bedeutet nicht, dass die Bewohner des Hauses ungläubig sind". Wenn seine Aussage aufrichtig wäre, welchen Sinn ergeben dann seine Beschreibung, wenn damit die Ungläubigen Bewohner gemeint sind? Abu Muhammad Al-Baghdadi, einer der Ideologen der Organisation " salafistische Kriegskämpfer", ging viel weiter und deklarierte, dass das heilige Haus Mekka ein Haus des Ungläubigen und des Krieges ist" . Er berichtete in seinem Buch " Die Einhalte mit den Früchten des heiligen Krieges" (Vgl.S. 86 f.) "Die ganze Welt ist heute ein Haus des Unglaubens , die Muslime sind geschwächt und ihre Häuser sind alle beraubt und mit Gewalt besetzt worden, entweder von äußeren Ungläubigen oder von inneren Ungläubigen, die dem äußeren treu und sich ergeben haben, einschließlich Mekka und Medina".
Abu Muhammad Al Adnani, der frühere Sprecher der IS Organisation, forderte seine Anhänger auf, das heilige Haus Mekka zu befreien, in einer Rede sagte er :"Gewiss, er wird für sie ihre Religion befestigen, die er für sie ausgewählt hatte" und erzählte weiterhin:" macht euren Marsch weiter, ihr habt einen festen Termin in Bagdad, Damaskus, Jerusalem, Mekka und Medina, obwohl Mekka, bis zum Tage des Gerichts, kein Haus des Krieges sein, wie der Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm) uns geboten hatte und sagte: Es ist nicht erlaubt und gestattet in Mekka zu kämpfen bis zum jüngsten Tag, und mir wurde es nur genehmigt für eine Stunde an einem Tag, davor war es verboten und so bleibt es bis zum jüngsten Tag "