Die irakischen Geheimdienste… Eine schwere Geburt und gegenwärtige Herausforderungen
Der Irak erlebte in den letzten zwei Jahrzehnten mehrere
Veränderungen in den Bereichen Politik und Sicherheit. Veränderungen, die eine große Wirkung auf seine Sicherheits-Prioritäten hatten, denn seit der Besetzung Iraks im Jahr2003, stehen die Sicherheitsdienste in Irak vor den gewaltigen Herausforderungen, darunter die Terrorgruppe Al-Qaida und der IS, der die großen irakischen Städte zu erobern versucht, um das sogenannte "islamische Kalifat" zu errichten.
Der Aufstieg von Daesh im Jahr 2014 war ein Debakel für die Geheimdienste Iraks, die daran gescheitert sind, die IS-Gefahr zu erkennen. was dazu führte, dass der Irak einen großen Teil seines Territoriums zugunsten der bewaffneten, Extremisten Gruppe verloren hat.
Das scheitern der Geheimdienste Iraks Daesh vorauszusehen, ist auf die mangelnde strukturelle Stabilität des irakischen Geheimdienstes zurückzuführen. Zunächst entstand das Organ als Sicherheitseinheit innerhalb der Baath-Partei. Als Ahmed Hassan al-Bakr 1968 an die Macht kam, hat Saddam Hussein die Sicherheitseinheit innerhalb der Partei zu einem speziellen Apparat gemacht, das sich mit der Frage des inneren und externen Nachrichtendienstes befasst. Später, im Jahr 1973, wurde die Spezialeinheit in Organ der allgemeinen irakischen Nachrichtendienste umbenannt. Seit seinen Anfängen in der Baath-Partei, und die Zeiten danach als Vizepräsident der Republik, und dann als Präsident der Republik, bestand Saddam Hussein darauf, dass der Geheimdienstapparat unter seiner Regie läuft.
Mit dem Fall Bagdads in April 2003, ist auch der Geheimdienst gestürzt. Die damals neuen Behörden Iraks haben einen neuen Geheimdienstapparat gegründet. Dort wurden neue Elemente eingestellt, nachdem die US-Behörde unter der Leitung von Paul Bremer den schlimmsten Fehler begannen hatte, indem sie die alten Beamten von der Armee und vom Geheimdienst entlassenhaben, mit dem Vorwand, dass sie Saddam Hussein treu sind. Dies führte zu einem gewalttätigen Durcheinander, das den irakischen Geheimdienst zerstörte und somit die Fähigkeit verlor, Sicherheitsrisiken wahrzunehmen.
Der neue Apparat, der 2004 unter dem Namen des irakischen nationalen Geheimdienstes (NISS) eingeweiht wurde, wurde amputiert geboren. Ohne Einsichtüber alle Gefahren, die das irakische Volk bedrohen. Dies führte zu einer Destabilisierung der Sicherheit des Landes, von der terroristische Gruppen, als Boden für terroristische und konfessionelle Auseinandersetzungen, profitiert haben.
Die strukturelle Stabilität ist eins der wichtigsten Merkmale der Sicherheitsdienste im Allgemeinen. Denn dabei gelingt es ihnen die Ziele zu bestimmen. Man kann die Leitung dieser Organe wechseln um neue Lösungen der sich verändernden Herausforderungen zu schaffen. Manchmal können Geheimdienste ihre funktionalen Strukturen erweitern, neue Strukturen entwickeln oder Ihre Sicherheitseinheiten integrieren, um möglichst viele Informationen bereitzustellen. Was ihnen erlaubt, die sich entwickelnden Strategien terroristischer Elemente zu verfolgen.
Letztens gelang es dem Irak, Mithilfe der Staaten der internationalen Allianz (die sich hauptsächlich auf hochpräzise und professionelle nachrichtendienstliche Informationen beruhen), den IS und seines angeblichen Staates zu besiegen. Dazu konnte die Stadt Mosul im Juli 2017 befreit werden, und bis heute kämpft die irakische Armee weiter Dafür, die restlichen, von Daesh besetzten Regionen zurückzuerobern. Der militärische Erfolg bei der Befreiung Iraks von Daesh stellt viele Fragen über die Rolle des irakischen Geheimdienstes bei der Bewältigung der Bedrohungen und Herausforderungen nach Daesch. Das wird durch folgende Punkte erklärt:
Erster Punkt: Die Veränderung der irakischen Geheimdienst-Prioritäten
Nach der US-Invasion 2003 im Irak, wurde der gesamte irakische Geheimdienstapparat gelöst, weil er den Sicherheitsdienst des ehemaligen Baat-Regimes unter Saddam Hussein darstellte, bevor es noch einmal umstrukturiert wurde um terroristische Gruppen zu bekämpfen, insbesondere nach der Eskalation religiöser Gewalt Irak zwischen 2006 und 2008.
Hier kann man betrachten, dass die Prioritäten des irakischen Geheimdienstes sich verändert haben. Nachdem sie in Saddams Zeiten sich auf die Konfrontation mit äußeren Bedrohungen wie der Iran und die USA, sowie der Konfrontation mit den internen Rebellenbewegungen der Kurden und Schiiten konzentriert haben, kümmern sie sich nach Saddams Zeiten um das irakische Landesinnere, angesichts terroristischer Organisationen, wie Al-Qaida, und zu einem späteren Zeitpunkt um Daesh, und um den komplexen konfessionellen und ethnischen Lage im Land.
Daher hat der irakische Geheimdienstapparat die Fähigkeit verloren, Sicherheits-Prioritäten zu setzten. Zunächst hat er sich in ein Werkzeug in den Händen der US-Geheimdienste verwandelt, indem er auf Widerstandsbewegungen gegen die US-Besatzung zielte, und später dann als Mittel zur Hassverbreitung um die iranischen Ziele zu dienen.
Verlust der Unabhängigkeit
In der gesamten Zeit der US-Besatzung, war der irakische Geheimdienst nicht in der Lage seine Sicherheits-Prioritäten zu bestimmen, die USA das bestimmte, was gemacht werden musste. Abgesehen von der Art der Ausbildung der neuen Geheimdienstangestellten, die ihre Treue zu den USA versichert und der amerikanischen Bestimmung der Hierarchie des Apparats, um seine politische und nachrichtendienstliche Leitung zu sichern.
Mit anderen Worten, konnten die irakischen Geheimdienste keine Geheimakten über innerländlichen Gefahren speichern, ohne, dass die USA davon weiß. Diese Gefolgschaft hatte Wirkung auf die irakischen Politiker, so hat der irakische Ministerpräsident Nuri al-Malki die Vereinigten Staaten darum bat, den Abzug ihrer Truppen aus dem Irak über 2011 hinaus zu verschieben, weil die irakischen Sicherheitsdienste nicht in der Lage waren, die Mission selbst zu übernehmen. (2)
Zweiter Punkt: Die terroristischen Gruppen nutzen die Abwesenheit der Geheimdienste aus
Die Unabhängigkeit des irakischen Geheimdienstapparats hat dazu beigetragen, dass riesige Flächen entstanden, wodurch terroristische Gruppen sich ausbreiten konnten. Al-Qaida nutzte das Chaos aus, das in dem Land entstanden war, und schaffte es, im Jahr 2003 unter der Führung von Abu Musaab Al-Zarqawi eine Einheit unter den Namen <<Attawhid wa Aljihad>> zu bilden.Die Einheit änderte den Namen und hieß später Daesh, die in Jahr 2014 weite Flächen von Syrien und Irak im eroberte.
Neben der Abwesenheit des Geheimdienstes, bot die US-Besatzung Al-Qaida im Irak, die Möglichkeit, unter dem Vorwand der Bekämpfung der Besatzung, Extremisten anzulocken. Al-Qaida hat versucht das afghanische Djihad-Modell nachzuahmen, das von der sowjetischen Brutalität und religiösen Kommunismus, der jede Form von Religiosität ablehne, gefüttert wurde. All das gab den afghanischen Djihadisten die Mittel, um das Bild des sowjetischen Krieges gegen den Islam zu exportieren, was eine wichtige Rolle dabei spielte, extremistische Elemente aus verschiedenen Teilen der Welt anzuziehen.
Dritter Punkt: Grundlegende Herausforderungen
In der Zeit nach Daesh, konfrontieren sich die irakischen Geheimdienste weiterhin mit grundlegenden Herausforderungen die die Zukunft Iraks bedrohen, deshalb arbeiten die verantwortlichen daran diese Herausforderungen n zu bewältigen um jegliche Rückehrversuche der extremistischen Gruppen zu verhindern, darunter:
Am Ende muss man darauf hinweisen, dass die Leistung des irakischen Geheimdienstes von der der irakischen Politiker abhängt, die darauf achten muss, dass die Einheit der Iraker notwendig ist um Angriffe von Außen abzuwenden. Denn die Spaltung der irakischen Gesellschaft und die Bildung religiöser Sekten dazu führen, dass diese Sekten Unterstützung außerhalb des irakischen Staates suchen um sich durchzusetzen. Damit dies geschieht, muss man die nationalen Institutionen priorisieren gegenüber der bewaffneten Milizen und religiösen Gruppierungen- wie Al Hashd Al Shaabi- die es geschafft haben eine Militärkraft und einen Geheimdienst zu besitzen, die ihnen erlauben einzeln und unabhängig von der irakischen Armee zu handeln.
Quellen und Referenzen