Abu Al-Laith Al-Liby..Ausführer der großen Flucht
Freitag 30.März.2018 - 12:00
Rahma Mahmoud
Am 30. Januar 2008, während er sich auf die Führung einer Delegation von Al-Qaida vorbereitete, um mit dem hochrangigen Taliban-Führer Abdullah Mahsoud in seinem Haus in der Gegend von Mir nördlich von Wasiristan zusammen zu treffen, fiel eine Rakete durch die CIA, welches sein Leben und das der Anwesenden nahm.
Es ist Ali Ammar Al-Ruqaie, der als der Abu Al-Laith Al-Liby bekannt ist, der dritte Anführer der Al-Qaida, und eine der Figuren, die eine militärische Rolle in der Geschichte der Organisation spielte, da er auf viele US-Hauptquartiere abzielte. So zählte Washington seinen Tod zu den großen Erfolgen.
Er wurde 1972 in einer religiösen libyschen Familie geboren und trat in den 1980er und 1990er Jahren der islamischen Kampfgruppe bei, nach der der frühere libysche Anführer Muammar Al-Gaddafi ein "Abtrünniger" war und seiner Bekämpfung mit Waffen legitimierte. Es kam zu militärischen Kämpen mit dem ehemaligen Regime, die mit seinen intellektuellen Überprüfungen endete im Jahr 2007, ähnlich wie die Initiative zum Gewaltstop, die 1997 von der islamischen Gruppe in Ägypten vorgestellt wurde.
Nach dem Sicherheitseinschränkungen auf die Gruppe in den frühen 1990er Jahren durch das Regime von "Gaddafi" und die Inhaftierung und Tötung einer großen Anzahl ihrer Führer, flüchtete "Al-Liby" nach Saudi-Arabien. Dort wurde er von den Behörden verhaftet, konkret nach dem Bombenanschlag in Riad 1995, wo er beschuldigt wurde, die Operation mit anderen militanten durchgeführt zu haben. Danach wurde er im "Al-Ruwais" Gefängnis in Jeddah, das schwer bewacht ist, eingesperrt.
1998 gelang ihm jedoch die Flucht mit anderen Gefangenen. Dann reiste er nach Afghanistan und schloss sich der von Osama Bin Laden geführten Al-Qaida an. Im November 2007 gab er bekannt, dass die islamische Kampfgruppe sich Al-Qaida angeschlossen habe und sich selbst als Anführer des Al-Qaida Zweigs in Libyen betrachtete.
Al-Liby übernahm zusammen mit einigen Anhängern der Takfir-Gruppe Ende 2001 die Aufgabe den Kandahar-Flughafen und die Statdt Jalalabad während der US-Invasion in Afghanistan zu beschützen. Des Weiteren führte er zahlreiche Terroranschläge gegen die Amerikaner und die afghanische Regierung im Osten Afghanistans durch.
Zusammenführung der arabischen Kämpfer
Er spielte eine herausragende Rolle bei der Zusammenführung der sogenannten "arabischen Kämpfer", der Neuordnung ihrer Reihen und der Überzeugung vieler Takfirgruppen-Führer, unter dem Banner der Al-Qaida zu erscheinen, einschließlich Hassan Hattab, Führer der salafistischen Gruppe für Predigt und Kampf, die 1998 in Algerien geründet wurde.
Im Jahr 2001 wurde sein jüngerer Bruder Abdelhakim Ammar al-Ruqaie nach der US-Besetzung Afghanistans verhaftet.
Der wichtigste seiner Beiträge zur dschihadistischen Ideologie waren das Buch "Ratschläge und Anleitungen zu den Dschihad-Verweigerer", "Antworten auf intellektuelle Bewertungen der Führer des ägyptischen Dschihad" und Dialoge in Form von Fragen und Antworten auf seine Meinung zu Schari'a-Themen, ausgestrahlt durch das Al-Hesab Institut, eines der Medienarme der Al-Qaida.
Bemerkenswert ist, dass die Führer der islamischen Kampfgruppe die Erklärung von „Al-Liby“ im Jahr 2007, dass die Kampfgruppe sich der Al-Qaida anschließt, nicht akzeptierten. Stattdessen haben sie eine Versöhnung mit dem „Gaddafi“ Regime, Vermittler seiner Zeit der ehemalige Führer der Gruppe, Noman Ben Atman. Dieses hatte die Auswirkungen, dass sie ideologische Revisionen ausstellten und Gewalt im Land zu stoppten. Aufgrund dessen „Gaddafi“ eine große Anzahl von Führern der Gruppe freiließ, die in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts gefangen gehalten wurden.