Weil er Erdogan beleidigte, landete ein Braunschweiger im Knast
Nach 45 Tagen im Knast kommt Hüseiyin M. heute Frei, dies wird durch seinen Anwalt bestätigt, „Der Prozess geht allerdings weiter, aber eine Ausreisesperre gebe es nicht, er könne nach Deutschland zurückkehren“, so sagte sein Rechtsanwalt Erdal Güngör zu der Deutschen Presse-Agentur nach dem Prozess.
Hüseiyin wurde wegen Facebook-Einträgen gegen den türkischen Präsident Recep Tayyib Erdogan angeklagt, die Einträge erfolgen am 23-Mai.2014 und am 27.Juli.2015. Er bezeichnete den türkischen Präsidenten als „Kindermörder“ und „Diktator“ und landete daher im Knast.
In der Anklageschrift, die der dpa vorliegt, hieß es, dass er Präsident Recep Tayyip Erdogan am 23. Mai 2014 und am 27. Juli 2015 in Facebook-Einträgen beleidigt habe. Laut der Anklage soll der Braunschweiger in Posts Erdogan sowohl 2014 in seiner Zeit als Premierminister als auch 2015 als Präsident unter anderem als "Kindermörder" bezeichnet habe.
Nach offiziellen Angaben sind derzeit noch fünf Deutsche „aus politischen Gründen“ in türkischen Gefängnissen, das wird durch die Bundesregierung bestätigt. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte eine Lösung für inhaftierte Deutsche während des letzten Treffen mit dem türkischen Präsident Erdogan in Berlin.