Le Monde: Die falschen ISIS-Aussagen
Le Monde 07.10.2018
Verfasser: Jean-Pierre Fileut
Seit 2017 intensiviert die Organisation ihre Verantwortungserklärungen, ohne jegliche Richtigkeit, für die Angriffe in Frankreich oder anderswo.
Langfristige Verantwortungserklärungen wurden eine Zeitlang ernst genommen und als eine Art Protokoll zur Bestätigung der Identität des Terroristen (oder Terroristen) in Betracht gezogen. SO wurde es zu einer Ideologie und zu einer Basis für seine Propaganda, beginnend mit seiner Nachrichtaengentur "AL-Aamaq".
Die Glaubwürdigkeit dieser terroristischen Äußerungen hat sich jedoch seit dem Frühjahr 2017 aufgrund der Schläge, die der IS hinnehmen musste, mit der Befreiung seiner Hochburgen in Mosul, Irak, und dann in Al-Raqqa, Syrien, verschlechtert, was unvermeidlich die Krisenbewältigung seiner Regierung beeinflusst hat. So versuchte der IS seine Verantwortung für die Angriffe zu erklären sollte, um den Medienkampf auf Kosten der Niederlagen im Nahen Osten zu überwinden. Die Propagandamaßnahmen für den IS blieben jedoch kompliziert. Es war notwendig, vier Erklärungen an sich zu reißen, in denen es einen Aufruf zu opportunistischen Angriffen annahm, von denen zwei in Frankreich durchgeführt wurden.
Von Manila nach Las Vegas:
Am 1. Januar 2017 tötete ein maskierter Mann 37 Menschen in einem Casino in der Nähe des Flughafens von Manila, bevor er selbst sein Leben beendete. Präsident Donald Trump versuchte glaubwürdigkeit zu machen, dass der IS für den Angriff verantwortlich sei, aber die philippinischen Behörden haben die Situation sehr ernst genommen und unzweideutig bestätigt, dass der Täter Jesse Carlos ein süchtiger Spieler war, mit Schulden belastet und keinen Zugang zum Casino hatte und daher sich "rächen" wollte. Am 1. Oktober verantwortete sich der IS für neues Massaker in Bezug auf die Unterhaltungsindustrie. Dieses Mal in Las Vegas, als Steven Padcock im Hotel im Mandala Bay Casino, das Feuer auf das Publikum, das an einer Party im Freien teilnahm eröffnete und dabei 58 Menschen tötete, bevor er Selbstmord beging. Trump bezeichnete Padcock als "geistesgestört und Teufel", während seine Regierung sich gegen die Veröffentlichung einer Erklärung entschied, wurde stattdessen die Verantwortung des IS als Lüge verbreitet. Jedoch haben die Ermittlungen in den 10 Tagen nach dem Vorfall bewiesen, dass Padcock das Verbrechen allein begangen hatte.
Der IS schaffte es sich für diese beiden Massaker verantwortlich zu erklären, trotz der Tatsache, dass das Gegenteil bewiesen wurde. Dabei nutze es die Position der Medien zum einen in Asien und zum anderen weltweit aus. Und damit den Propagandaraum ausnutzen, um die Adoptionsdaten so schnell wie möglich zu verbreiten, ohne dass alle zu dieser Zeit angenommenen Identifizierungskriterien erfüllt sind. Somit konnte der IS die Aufmerksamkeit von seinen anhaltenden Niederlagen in Syrien und im Irak ablenken, indem er eine Illusion erzeugte, auch wenn dies ein Ausdruck seiner Fähigkeit war, mitten in den Vereinigten Staaten einen Anschlag verübt zu haben. Wie auch auf den Philippinen fielen die falschen Aussagen. In dem der IS sich für die heftigen Kämpfen im Süden des Landes zwischen Dschihadisten und der Armee verantwortlich erklärte. (Die Armee konnte die Stadt Marawi nur erst nach fünf Monaten nach Konfrontationen wiedererlangen.)
Von den Champs-Elysées zum Trump:
Am 20. April 2017 hatte Karim Cherfi einen Polizisten auf den Champs-Elysées in Paris getötet, bevor er von den Sicherheitskräften abgeschossen wurde. Keine drei Stunden nach dem Vorfall hat die IS Organisation den Angriff über den Kanal "Al-Aamaq" an sich gerissen, aber einem seiner Anhänger in Belgien, bekannt als "Abu Yusuf" zugeschrieben. Dieser Irrglaube über die Identität des Terroristen bewies, dass es keine Verbindung zu Karim Cherfi in Belgien gab. Es war nur ein Wunsch des IS, seinen Schatten auf die französischen Präsidentschaftswahlen zu werfen, die zum 23. April geplant waren. Die dschihadistische Propaganda behauptete übrigens in einer späteren Erklärung ihren Hauptfehler bezüglich Cherfi. Und auch, am 23. August 2018, der Angriff, der vom Bewohner von „Trappe“ ausgeführt wurde, der seine Frau und seine Schwester tötete, bevor er von der Polizei eliminiert wurde. Die französische Justiz hielt dies bis heute jedoch nicht für einen Terroranschlag, die Ermittlungen wurden auf der Grundlage des "Mord- und Mordversuches" eröffnet.
Die doppelte Ermordung in der Stadt "Trappe" ereignete sich am Tag nach der Ausstrahlung einer langen Sprachnachricht, die Abu Bakr Al-Baghdadi, "der selbsterklärte Kalif und Herrscher des IS“ zugeschrieben wurde. Die Terrororganisation hat hart daran gearbeitet, die Glaubwürdigkeit der Forderung nach direkter terroristischer Gewalt zu beweisen, gefolgt von zwei Operationen in Frankreich. Aber die Selbsterklärung für die Anschläge ist nicht genug, um all die lächerliche Propaganda-Werbung vergessen zu machen. Und nachdem die Organisation im Jahr 2017 ihre größte Niederlage erlitt, kam er in seiner kurzen Geschichte zurück, um auf mehreren Ebenen die Initiative zu ergreifen. Diese wiedergewonnene Vitalität spiegelt sich auch in den Medien wider, sowohl auf der Tiefenebene als auch auf der Ebene anderer Geräte.
Der "Presse-Dschihad", wie er von einer sympathischen Organisation bekannt und praktiziert wird, bleibt Teil der Kampagne verschiedener Formen und Trugschlüsse des Terrorismus. Die Journalistin Sophia Amara beschreibt in einer auffälligen Untersuchung von Al-Baghdadi, "die IS Medien" als eine "echte Belagerungswaffe". Aus diesem Grund konzentrierte sich die dschihadistische Propaganda, nachdem sie sich im Zeitraum 2017-2108 einige opportunistische Adoptionsinitiativen erlaubt hatte, weiterhin auf die konsequente Weiterverfolgung und sorgfältige Interpretation ihrer Aktionen. SO dass der IS den Anschlag an sich riss, der am 22. September in der Stadt Ahwaz, Iran (29 Tote) durchgeführt wurde. Obwohl zunächst seine Glaubwürdigkeit in Frage gestellt wurde, doch Teheran versicherte am Ende seiner Richtigkeit, um damit später ein IS Lager in Damaskus zu bombardieren.