Adrienne Doolan : Ich sehe große Hoffnung in Cop27
Eine Beobachterin aus Irland
Am Horn von Afrika sind mehr als 860 Millionen
Menschen unterernährt. Dort wird es eine Hungersnot geben… Unternehmen
für fossile Brennstoffe haben ihre größten Gewinne seit 15 Jahren erzielt, und
das ist völlig inakzeptabel… Milliarden
von Migranten werden gezwungen, ein neues Zuhause zu suchen, dies wird zu Chaos
führen…Man kann nicht erwarten, dass
ein hungernder Mann in Afrika auch daran denkt, kein Plastik zu verwenden
Die Aktivitäten der COP27-Klimakonferenz finden
aktuell in der Friedensstadt Sharm el-Sheikh in Ägypten statt. Viele
Nationalitäten nehmen an der Konferenz teil, sowie Beobachter, an Klimafragen
interessierte Aktivisten und Eigentümer von Projekten im Interesse des Klimas. Diese Menschen können durch ihre Gesellschaften Einfluss darauf
nehmen, die Denkweise in Bezug auf Klimafragen zu ändern, und auch zur
tatsächlichen Reduzierung der Kohlenstoffemissionen beitragen. In diesem
Zusammenhang hatte Albawabh ein Treffen mit Adrienne Doolan" aus Irland,
CEO/Gründerin von Sustainable Green Touches in den Vereinigten Arabischen
Emiraten.
Halten Sie die Förderung der am stärksten vom
Klimawandel betroffenen Länder, insbesondere in Afrika, für ausreichend?
Am Ende der COP26 in Glasgow im vergangenen November
haben sie kleinen Inselstaaten, Afrika und unterentwickelten Ländern Milliarden
von Dollar zugesagt, aber bisher wurde kein Geld tatsächlich gezahlt. Der Norden profitiert weiterhin vom Süden. Inselstaaten werden
keine Häuser mehr haben; In ihren Ländern gibt es bereits wirtschaftliche und
nichtwirtschaftliche Verwüstung. Am
Ende müssen Milliarden von Einwanderern wieder ein Zuhause suchen, und das wird
zu Chaos und allen möglichen Problemen in der Welt führen. Europa ist
tatsächlich schlecht für die Einwandere. Die Einwanderer sterben jeden Tag im
Mittelmeer. . Als Welt müssen wir uns für die Menschheit vereinen. Am Horn von
Afrika sind mehr als 860 Millionen Menschen unterernährt. Dort wird es eine Hungersnot geben, dagegen haben wir bereits
1984 gekämpft, und im Jahr 2022 erleben wir dasselbe. Die Konzerne der fossilen
Brennstoffe haben ihre größten Gewinne seit 15 Jahren erzielt, und das ist
völlig inakzeptabel. Verluste und Schäden stehen auf der Tagesordnung, und das
ist ein großer Schritt nach vorn. Die Inselstaaten kämpfen bereits seit mehr
als 30 Jahren in Afrika. Die Haltung der europäischen Länder, inklusive meinem
Land muss geändert werden. Wir brauchen stärkere Führungskräfte. Die meisten
Staats- und Regierungschefs haben nur drei oder vier Jahre Amtszeit und kümmern
sich nur um Stimmen und ihre Wahlkreise, aber der Klimawandel streckt sich über
diese Zeit aus. Ich war bei der Eröffnungsrede von Präsident Al-Sissi
beeindruckt, weil er wirklich stark und unverblümt war, zusammen mit Antonio
Gutierrez und Al Gore.
Der Klimawandel beeinflusst nicht nur das Wetter,
sondern auch die Ernährungssicherheit. Wie können wir mit diesem Problem
umgehen?
Ernährungssicherheit und Wassersicherheit sind jetzt
große Probleme. Etwa 70 % des Planeten besteht aus Wasser, wir können nur 1 %
davon trinken, und dennoch verschmutzen wir es ständig. Immer
mehr Dürren führen dazu, dass Länder nach Wasser suchen, um ihre Ernten für
Nahrungsmittel zu bewässern, und dies wird zu einem Problem, weil das
Grundwasser knapp wird. Es ist eine begrenzte Ressource, und wir können die
fossilen Brennstoffe, die aus der Erde kommen, nicht trinken. In Afrika und im
Nahen Osten wird die Ernährungssicherheit zu einem großen Problem, da die
Temperaturen weiter steigen werden und Wasser knapp wird. Wir sollten uns um
Nahrungs- und Wassersicherheit sorgen. . Der Krieg in der Ukraine hat auch
gezeigt, dass wir zu abhängig geworden sind vom sogenannten „Brotkorb Europas“,
dem Lösegeld für diesen russisch-ukrainischen Krieg. Bis zum Ausbruch des
Krieges sprachen die Europäer über erneuerbare Energiequellen, dann gerieten
alle in Panik. Wir brauchen Transparenz, Offenheit, Austausch, Zusammenarbeit
und Partnerschaften, denn der einzige Weg, um voranzukommen und Veränderungen
herbeizuführen, ist Zusammenarbeit.
Glauben Sie, dass die COP27 tatsächlich Fortschritte
erzielen wird?
Ich bin sehr optimistisch. .
Ich habe viele NGOs getroffen, insbesondere afrikanische NGOs, die sich
intensiv für Nachhaltigkeit einsetzen, aber nicht genug. Hier sind 30.000
Menschen anwesend, aber die Weltbevölkerung beträgt 8 Milliarden. Es gibt viele
intelligente Leute, die schlaue Lösungen entwickeln, aber manchmal werden sie
nicht unterstützt, weil es finanziell nicht tragbar ist, weil alle immer noch
auf Profit aus sind. Wir können nicht, wegen Geldgier sterben. Die reichen
werden genauso wie die armen wegen dem Klimawandel sterben. Das Geld wird
Garnichts retten können. Wir brauchen eine Lösung um alle aufzuklären. Doch man kann nicht erwarten, dass ein hungernder
Mann in Afrika auch daran denkt, kein Plastik zu verwenden, während er nicht in
der Lage ist Essen auf dem Tisch zu haben. Die entwickelten Länder müssen ihre
Bemühungen intensivieren und beginnen, sich mit den unterentwickelten Ländern
zu befassen, sie sollten mit der Finanzierung und Unterstützung beginnen. Die
Leute suchen nicht nach Geld. Sie suchen nach Lösungen. Werfen Sie nicht
einfach Geld auf die Leute, gehen Sie hinein und helfen Sie ihnen tatsächlich.