COP27 in Ägypten Weltklimagipfel ohne China
Dienstag 08.November.2022 - 11:38
Dies ist charakteristisch für China, das zum Beispiel in den letzten Jahren hart daran gearbeitet hat, den hohen Smog in Industriestädten unter Kontrolle zu bringen. Tatsächlich hat sich die Luftqualität verbessert.
In Ägypten spricht der chinesische Klimadiplomat Xie Zhenhua davon, den besonders vom Klimawandel betroffenen Entwicklungsländern zu helfen. Es geht weniger um Eigenverantwortung als um Schadensbegrenzung dessen, was China weiterhin mitverursacht.
Zwar betont China gerne die eigenen Investitionen in erneuerbare Energien. Und es stimmt: Kein Land investiert mehr in erneuerbare Energien als China. In der Volksrepublik steht das größte Wasserkraftwerk der Welt, der zweitgrößte Solarpark der Welt, außerdem gibt es riesige Windparks.
Umweltschützer von Greenpeace in China fordern, dass die Volksrepublik den Maximalausstoß früher erreicht. Damit hätte man danach mehr Zeit, klimaneutral zu werden. Doch weil die Wirtschaft langsamer wächst als geplant, dürfte das auch die Klimapläne Chinas durcheinander bringen, sagt Li Shuo, energiepolitischer Berater von Greenpeace in China: "Der Höhepunkt der CO2-Emissionen wurde auf der Grundlage berechnet, dass Chinas Wirtschaft in den vergangenen Jahren um etwa fünf bis acht Prozent gewachsen ist. Viele dieser Voraussetzungen sind jetzt nicht mehr gegeben, auch nicht in naher Zukunft. Das muss man sorgfältig mitbedenken."
Unter anderem aufgrund der strikten Corona-Beschränkungen im Land und wiederkehrenden Lockdowns ist das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr sehr gebremst worden. Die meisten Experten gehen für dieses Jahr von einem Wirtschaftswachstum von etwa drei Prozent oder weniger aus. "Chinas Wirtschaftswachstum verlangsamt sich, was keine gute Nachricht für das Klima ist, und dann ist die internationale Lage sehr angespannt, was auch Chinas Motivation, Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen, untergraben könnte", erklärt Umweltschützer Li.