Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf das Wachstum des Terrorismus in Westafrika
Die meisten Vorschlägen und Studien zum Terrorismus in den letzten fünf Jahren waren mit dem Versuch beschäftigt, das terroristische Phänomen zu erklären und seine wirklichen Aspekten und die unterstützenden Faktoren, herauszufinden.Die Entstehung des terroristischen Phänomens wurde mehreren Faktoren zugeschrieben, wie die religiöse Rhetorik, die Verklemmung des Religionsunterrichts in arabischen und islamischen Ländern, sowie die sozialen Bedingungen wie Armut und soziale Ausgrenzung. Und schließlich die politische Verfolgung, der Muslime in einigen Regionen ausgesetzt sind.
Schließlich haben sich viele Zwischenstudien herausgestellt, die versuchen, das Phänomen des Terrorismus zu erklären, indem sie die Entstehung des Phänomens mit anderen nicht-etablierten Aspekten im Bereich der politischen Islamstudien wie Klimawandel, Ernährungsunsicherheit und Wasserknappheit, insbesondere in Afrika und dem Nahen Osten, verbinden.
In diesem Zusammenhang wurde ein gemeinsamer Bericht des Außenministeriums und des Auswärtigen Amtes, das Adelphi-Zentrum für Klimawandel, Umwelt und Entwicklung(1), mit dem Titel „Rebellion, Terrorismus, organisiertes Verbrechen und globale Erwärmung: Eine Analyse des Zusammenhangs zwischen Klimawandel und bewaffneten Gruppen“(2) veröffentlicht. Er sollte zeigen, dass Faktoren wie der Klimawandel das Wachstum des Terrorismus in vielen Regionen und Krisenherden in der Welt verursacht haben, wie der Mittlere Osten, Afghanistan, Nord- und Westafrika.
Das Phänomen des Terrorismus zeichnet sich durch die Komplexität und Verbundenheit seiner Faktoren, jedoch gibt es aber einige Faktoren, die eine wichtige Rolle als Grund für seine Entstehung spielen. Zum Beispiel waren sowohl der Stammesfaktor als auch die sowjetische Besetzung Afghanistans die Hauptgründe für die Erscheinung der Taliban und der Al-Qaida.
Im Nahen Osten spielten Faktoren wie die sektiererische Verfolgung eine wichtige Rolle bei der Entstehung der IS-Organisation, die aus dem Irak ins Leben gerufen wurde. In der Sahelzone, der Sahara und Westafrika waren Faktoren wie Armut und Ernährungsunsicherheit die Hauptursache für extremistische Organisationen in Mali, Niger und Nigeria, wie zum Beispiel Boko Haram. Die Studie wird untersuchen, inwieweit extreme Gruppen in West- und Nordafrika vom Klimawandel betroffen sind, was in den folgenden Punkten diskutiert wird:
Umwelt- und soziale Aspekte des Klimawandels
In den letzten zwei Jahrzehnten sind Stimmen laut geworden, die die wachsenden Gefahren des Klimawandels und die Erwärmung des Planeten als Folge der globalen Erwärmung, der Emissionen und der Nutzung der Verschmutzung der Industrieländer für fossile Brennstoffe erkannten und vor den Gefahren warnen.
In diesem Zusammenhang wurden die meisten Stimmen abgegeben, um vor Nahrungsmittelkrisen, schwerer Dürre und verheerenden Überschwemmungen zu warnen. Doch nach der wachsenden terroristischen Bedrohung nach 2014 (Entstehung der terroristischen IS-Organisation) warnten andere Stimmen vor der Bedrohung durch den Klimawandel als Ursache für das terroristische Phänomen und das Aufkommen extremistischer terroristischer Gruppen. Hierzu wurden dieökologischen und sozialen Auswirkungen des Klimawandels, die ein günstiges Klima für die Entstehung und Verbreitung terroristischer Gruppen bieten, für schuldig erklärt.
Um die Bedeutung der ökologischen und sozialen Dimensionen des Klimawandels zu verstehen, erklärte der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (INTERGOVERNMENTAL PANEL ON CLIMATE CHANGE), dass die Temperatur der Erde im laufenden Jahrzehnt um 2 Grad Celsius steigt.(3) Die Temperatur der Erde wird wahrscheinlich in den nächsten zwei Jahrzehnten weiter steigen.(4)
Angesichts der globalen Erwärmung und der Dürre in vielen Teilen der Welt wird davon ausgegangen, dass dies zur Erschöpfung fruchtbarer Weiden, zum Verlust von Vieh und zur Auswanderung in anderen Regionen führen wird, um zu überleben. Was den Beweidungsberuf vieler ethnischer Gruppen in Afrika und Asien stark gefährdet, weil sie von der Beweidung abhängig sind.
Zusätzlich zu den Gefahren der Auswirkungen von Beweidung und Weideland als Folge der Auswirkungen des Klimawandels wird auch die Landwirtschaft (die erste Quelle für Ernährungssicherheit) betroffen sein, da die Regenzeiten, in denen schwere Dürren und große Überschwemmungen verheerend sind, unterbrochen werden.(5)
Die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf den Beweidungs- und Landwirtschaftssektor werden negative Auswirkungen auf die soziale Situation haben, die in vielen Bereichen zu Gewalt und Terrorismus führen wird. Dürre, Wasserknappheit und Verwüstung werden Millionen von Menschen aus Gebieten, die vom Klimawandel betroffen sind, in reichhaltigere Gebiete natürlicher Ressourcen verlagern.Derzeit leiden 1,6 Milliarden Menschen unter Wasserknappheit und bis 2025 wird mit einem Anstieg auf 2,8 Milliarden gerechnet.(6)
Afrika ist im Tor des Klimawandels
In Afrika deuten die Aussichten für den Klimawandel darauf hin, dass Afrika ernsthafte Schäden erleiden wird, die die Lebensweise und Koexistenz auf dem schwarzen Kontinent beeinträchtigen werden. Schätzungen des IPCC zufolge werden etwa 75-250 Millionen Menschen in Afrika von der durch den Klimawandel verursachten Wasserknappheit betroffen sein. Des Weiteren wird die landwirtschaftliche Produktion Afrikas in den nächsten Jahren voraussichtlich um etwa 50% zurückgehen, als Folge der Zunahme von Trockengebieten in Afrika, aufgrund von Dürre und Wüstenbildung.(7)
Der Terrorismus und das Klima
Im Januar 2010 soll der Al-Qaida-Führer Osama bin Laden eine Sprachnachricht übermittelt haben, in der er forderte, dass die Industrienationen Verantwortung für den Klimawandel übernehmen sollten, der aufgrund der globalen Erwärmung eine Notwendigkeit darstellt. Außerdem kritisierte Bin Laden die USA dafür, dass sie das Kyoto-Klimaabkommen nicht unterzeichnet haben. Im Jahr 2016 veröffentlichte das nationale US-Geheimdienstbüro eine Reihe von Dokumenten, die angeblich in Bin Ladens letztem Versteck gefunden worden waren und die schrecklichen Folgen des Klimawandels aufzeigten. Im Juli 2018 verhinderte die Mudschaheddin-Jugendbewegung die Verwendung von Plastiktüten in Gebieten unter ihrer Kontrolle, angesichts ihrer Gefahren für Umwelt und Klima.(8)
Angst einjagende Implikation im Tschadsee
Die verknüpfte Beziehung zwischen den Terroristen- und Klimawandel in der Tschadsee-Region ist Angst einjagend, was beides die ursächlichen Faktoren sind. Die terroristischen Organisationen in der Nähe des Tschadsees (wie zum Beispiel Boko Haram) sind durch die Verarmung als Folge des Klimawandels entstanden, der zur Dürre des größten Teils des Sees geführt hat, wo Millionen von Menschen in Ländern wie Nigeria, Tschad und Kamerun davon leben. Die extreme Armut im Tschadseegebiet hat zu der wachsenden Aktivität von Boko Haram geführt, das den offiziellen Staat ersetzt hat, indem es den Bürgern Nahrung, Beschäftigungsmöglichkeiten und arrangierte Ehen für unfähige Bürger bietet.(9)
So das Boko Haram zum Hauptgewinner des Klimawandels in Westafrika wurde. Die Faktoren wie Ernährungsunsicherheit und Wasserknappheit haben seit 2009 zum Wachstum solcherextremistischen Organisationen wie Boko Haram geführt.
Um näher zu erläutern, wie Boko Haram vom Klimawandel profitieren konnte, werden die folgenden Punkte auf die Rolle der Gefahren des Klimawandels bei der Förderung von Gewalt und Terrorismus in der Tschadsee-Region eingehen:
In diesem Zusammenhang teilte die Stellvertretende Generalsekretärin der Vereinten Nationen, Amina Mohammed, während ihrer Teilnahme an der Eröffnungsplenarsitzung der Weltwasserwoche 2018 in Stockholm unter dem Titel „Wasser, Ökosysteme und menschliche Entwicklung im Zentrum der globalen Agenda“ mit, dass der Tschadsee um 90% seiner ursprünglichen Fläche geschrumpft sei und wird voraussichtlich vollständig von der menschlichen Landkarte verschwinden. Das ist auf die durch den Klimawandel verursachten Faktoren wie Dürre und Wüstenbildung zurückzuführen, die das Leben von 30 Millionen Menschen einem großen Risiko aussetzen und sie anfällig für Wasserknappheit und Ernährungsunsicherheit macht, als Folge der Zerstörung des Wirtschaftslebens in dieser Region.(11)
Amina fügte hinzu, das schlechte Wassermanagement im Tschadsee -der verbleibende Teil des Sees nach der Dürre infolge des Klimawandels- sei einer der Hauptgründe für die Entstehung von Boko Haram in der Region. Und jede Region mit einem Problem des Klimawandels sollte zuerst von Extremismus und Terrorismus befreit werden.
Verdoppelte Auswirkungen
Zusätzlich zu den Vorteilen des Klimawandels, der als Brutkasten für seine Ausbreitung und Expansion diente, hat Boko Haram auch die negativen Auswirkungen des Klimawandels ausgenutzt. Die Besiedlung der Umgebung um den See hat Regierungs- und internationale Maßnahmen verhindert, die den Klimawandel in der Region reduzieren würden. Es wurde auch versucht, Wasserquellen wie Brunnen und Bäche zu vergiften, was bedeutet, dass die verbleibenden Wasserquellen in dem Gebiet anfällig für biologische Angriffe durch die terroristische Organisation waren.
Schließlich kann geschlussfolgert werden, dass der Klimawandel zur Verschärfung blutiger Konflikte in afrikanischen Ländern beigetragen hat, weil diese die Unterernährungskrise in Westafrika verschärft haben. Die extremistischen Gruppen nutzen die Krise, um sie religiös zu prägen. Außerdem stellten sie die Konflikte und ethnischenfür die Beschaffung der Ressourcen als Dschihad um das Wohlgefallen des Herrn dar.
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[1] AboutAdelphi: https://www.adelphi.de/en/profile/about-us
[2] - Climate Diplomacy, Insurgency, Terrorism andOrganised Crime in a Warming Climate :Analysing theLinks Between Climate Change and Non-State ArmedGroups (Berlin : Federal Foreign Office, Adelphi, Report, 2016).
[3] IPCC, Link:https://www.ipcc.ch/publications_and_data/ar4/syr/ar/spmsspm-3.html
[4] Iman Al-Sheikh.. Die Umwelt-, sozialen- und wirtschaftlichen Aspekten, Link:http://www.envirocitiesmag.com/articles/climate_change_effects_and_solutions/environmental_economical_and_social_Impacts_of_climate_change.php
[5] Vorherige Quelle
[6] Vorherige Quelle
[7] Vorherige Quelle
[8] Mohamed Al-Dabouli, Webseite die Referenz, 08.07.2018, Link: http://www.almarjie-paris.com/2334
[9] . Climate Diplomacy,OP.CIt.,
[10] Vorherige Quelle
[11] SIWI, WORLD WATER WEEK OPENS IN STOCKHOLM WITH A CALL FOR MORE NATURE-BASED SOLUTIONS, world Water week, 29/8/2018. At : http://www.worldwaterweek.org/world-water-week-opens-in-stockholm-with-a-call-for-more-nature-based-solutions/