Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Vorsitzender der Shura „Aufstieg der Gelehrten“ in Indonesien zur „Referenz“: Wir arbeiten mit Al-Azhar zusammen, um die Mitte und Toleranz zu etablieren

Donnerstag 20.September.2018 - 07:59
Die Referenz
Islam Mohamed
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Angesichts der wachsenden Debatte in der gesamten islamischen Welt über die Bedeutung vom gemäßigten Islam und die Unterschiede zwischen den Lehrplänen in den verschiedenen religiösen Foren müssen die wichtigsten Visionen identifiziert werden, die sich mit der Darstellung und Behandlung dieser Fragen befassen. Daher das Interview der "Referenz" mit dem Vorsitzenden der Shura des indonesischen „Aufstieg der Gelehrten Rates“ und dem Betreuer der Studierenden in Ägypten, Mukhlesan Jalal-Eddin. Er erklärte den Begriff des "Islam Nusantara", das von der Versammlung angenommen wurde, die eine der größten islamischen Gruppen ist und Zweige in allen von den indonesischen Inseln bewohnten Gebieten besitzt.

 

In diesem Interview erläutert der indonesische Leiter die Dimensionen der Rolle der Gruppe, ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Herausforderungen, denen sie seit ihrer Gründung ausgesetzt war.

 

Am Anfang.. Was ist mit den Zielen des Rates „Aufstieg der Gelehrten“ seit seiner Gründung im Jahr 1926?

Der Verein wurde zu zwei Hauptzwecken gegründet: um den religiösen und erzieherischen Status der indonesischen Bevölkerung zu erhöhen, um arme Familien zu betreuen und ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Das war, als das Land unter der Last der holländischen Besatzung stand und die Lebensbedingungen der Menschen zu dieser Zeit sehr schlecht waren. Daher war es notwendig, die Bedingungen der Bürger durch eine große institutionelle Arbeit zu fördern, um die Last zu bewältigen. So entstand der Rat.

 

Wie viele Mitglieder hat diese Vereinigung?

Aufstieg der Gelehrten ist die größte muslimische Vereinigung der Welt mit einer mit etwa 90 Millionen Mitgliedern.

 

90 Millionen Mitglieder der Vereinigung?! Ist diese Zahl nicht übertrieben?

Ist nicht übertrieben für ein Land mit einer Bevölkerung von mehr als einer Viertelmilliarde Menschen, eine Zahl, die nach den jüngsten Schätzungen dokumentiert ist und vor allem in ländlichen Gebieten mehr als Städte ist.

 

Warum gerade ländliche Gebiete?

Gemäß den Zielen des Vereins sind diese Gebiete am bedürftigsten. Ihre Bevölkerung ist von Armut und dem Mangel an Bildungseinrichtungen viel größer als die Städte betroffen. Daher haben wir uns auf die Dörfer konzentriert, besonders am Anfang, jetzt aber sind wir in allen Städtenverbreitet.

 

Verfolgt der Verein den Sufiya-Ansatz?

Nicht alle Scheikhs des Vereins sind Sufis, vielleicht aber die meisten von ihnen. Eine große Anzahl der Sufi-Methoden arbeiten unter dem Dach vom Rat „Aufstieg der Gelehrten“. Wir haben mehr als 40 Methoden, die alle zu Mitgliedern der Vereinigung gehören. Außerdem gibt es einen speziellen Rat, um die Wege und ihre Vereinbarkeit mit der Scharia zu beurteilen.

 

Gibt es auch Liberale in der Vereinigung?

Es gibt jene, die sich als modern bzw. angepasst bezeichnen, aber sie sind eine geringe Zahl.

 

Welche Rolle spielen Sie bei der Bekämpfung der Ausbreitung von Terrorismus und extremistischer Ideologie in der indonesischen Gesellschaft?

Wir warnen seit langem vor der Ernsthaftigkeit der Gedanken, die in unser Land kommen, und seinen negativen Auswirkungen auf die Kultur des toleranten Landes. So machten wir die Verbreitung der Kultur des mittleren Lehrplans unter den Indonesiern zu unserer Aufgabe.

 

Was verursacht Ihrer Meinung nach die Verbreitung von Terrorismus und extremistischem Denken?

Terrorismus ist nicht spezifisch für das eine oder andere Land, sondern ein globales Phänomen. Es gibt internationale Kräfte hinter den Terroristen, um die islamische Religion zu ruinierenund sie dabei zu unterstützen, islamische Länder zu schädigen.

 

Wie sehen Sie die Rolle von Al-Azhar bei der Verbreitung der Mäßigung in Indonesien?

Die Imame von Al-Azhar bereisen unser Land, um den mittleren Lehrplan zu verbreiten. Auch haben viele aus dem Verein ihren Abschluss bei al-Azhar gemacht oder wurden von Al-Azhar-Absolventen gelehrt.

 

Wie ist die Beziehung des Vereins zu Al-Azhar?

Wir verfolgen den gleichen Ansatz von Al-Azhar, der den mittleren Ansatz darstellt. Wir verbinden eine intellektuelle Bindung. Wir nehmen jeweils die Ansätze der Ashariya und Sunniten an, aber es gibt keinen spezifischen Koordinationsrahmen zwischen den beiden Parteien.

 

Eine Reihe von Persönlichkeiten der Gruppe gehalten wichtige politische Positionen, einschließlich der Position des Präsidenten der Republik. Beeinflusste diese politische Rolle die religiöse Arbeit?

In der Tat waren einige u.a. der Präsident Abdulrahman Wahid, bekannt als die "Goose Dor", eine Weile mit politischen Themen beschäftigt. Im Allgemeinen handelte die Vereinigung jedoch in ihrer üblichen Tätigkeit nach dem Grundsatz der unverbindlichen Mitgliedschaft in einer bestimmten politischen Richtung, wobei ihre Mitglieder in dieser Hinsicht frei wählen konnten. Selbst die von Wahid, dem Präsidenten des Vereins, gegründete Partei "Aufschwung der Umma" erfasst nur ein Drittel der Mitglieder des Vereins. 

 

Mehr als eine Partei auf der politischen Bühne hat außerdem den größten Wahlblock der Vereinigung, und die Partei Aufschwung der Umma ist nicht die einzige Partei, die von Mitgliedern des Vereins gegründet wurde. Kandidaten außerhalb unseres Vereins sind während der Wahltage ihrem Wahlkreis näher, sie scheinen um ihre Symbole zu werben. Sie lassen sich nur von Wahlen zur Wahlen blicken. Die Mitglieder haben die Freiheit, zwischen Kandidaten zu wählen. Die Vereinigung besitzt keine politische Partei.

 

Wo ist der Verein vertreten?

Die Insel Java ist das Hauptzentrum des Vereins, besonders in den Regionen Ost- und Zentraljava. Wir haben uns auch in allen anderen Provinzen ausgebreitet, und in jedem Zentrum und jedem Dorf haben wir einen Vertreter der Vereinigung. In der erweiterten Sitzung von fünftausend Vertretern des Ratessind die Führer der Zweige in verschiedenen Regionenanwesend.

 

Existiert der Verein auch außerhalb von Indonesien?

Nein, unsere Vereinigung ist lokal, aber es gibt eine intellektuelle Präsenz in den Nachbarländern, keine organisatorische, in dem Sinne, dass es Befürworter gibt, die von unserer Herangehensweise an die Interessenvertretung inspiriert sind.

 

Was ist das Geheimnis der Beziehung zwischen Ihrer Vereinigung und Israel?

n der Tat hat unser Verein nichts mit Israel zu tun, denn diese Besuche kommen von Personen, die dort aus persönlichem Interesse und nicht im Namen des Vereins reisen. Diese Menschen haben in der Regel einen Ruf und einen Status, der sie zu einem Besuch einlädt, und gleichzeitig öffnen sie den Weg für einen Dialog mit den Israelis, um eine friedliche Lösung der palästinensischen Frage zu erreichen, wobei Dialog und Diskussion den Weg für Frieden zwischen den Parteien ebnen können.

 

Wie sieht der Begriff des "Islam Nusantara" oder "Islam Archipels" aus, die von der Vereinigung verfolgt werden? Vor allem lösten sie Kontroversen innerhalb des Vereins.

Ich sage Ihnen, es gibt nicht mehrere Ausrichtungen für den Islam. Manche Leute verstehen vielleicht, dass Islam Nusantara anders ist als die islamische Religion. Das ist nicht wahr. Wir sind Sunniten, aber sie sollen nur auf den Weg der ehemaligen Salafisten zurückkehren, die den Islam in den Archipel, früher als bekannt eingeführt habenNusantaraumfasste Indonesien, Malaysia, Brunei und Singapur.

 

Diese Prediger, die den Islam unter den Bewohnern der Inseln verbreiteten, wendeten sich an die Menschen und passten sich ihre Angelegenheiten an.Sie kannten den Extremismus, der heutzutage von einigen Strömungen angenommen wird nicht. Die Prediger benutzten Musik und erklärten damit die Religion, so wurden die Menschen von der Kunst angezogen. Die Extremisten verbieten die Musik. Missionare hingegen nutzen Musik und Kunst, um Menschen anzulocken, was dazu geführt hat, dass die Missionare große Erfolge erzielt haben, in dem sie die gleichen Methoden wie die Prediger damals für die Verbreitung des Islam nutzen.

 

 

 

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