Maas befürchtet eine humanitäre Katastrophe in Idlib und dringt auf eine Lösung ohne Großoffensive
Beim Besuch seines russischen Kollegen Lawrow fordert der deutsche Außenminister Heiko Maas eine friedliche Lösung ohne Großoffensive in Idlib, die letzte Stadt in der Rebellenhand.
Der deutsche Außenminister wird sich dafür einsetzen, die Option einer militärischen Lösung auszuschließen, er sagte während des Treffens mit Lawrow, "Wir alle wissen, was auf dem Spiel steht. Es geht darum, das Schlimmste zu verhindern, nämlich eine neue humanitäre Katastrophe."
Maas räumte ein und sagte, „es sei zwar notwendig, gegen terroristische Gruppen vorzugehen, aber die unschuldigen Menschen in und um Idlib müssten geschützt werden.“ In Idlibsind etwa drei Millionen Menschen durch die Kämpfe eingeschlossen.
Auf die Frage, ob die Deutschen an dem Wiederaufbau von Syrien teilnehmen, antwortete der deutsche Außenminister:„Wenn es eine politische Lösung in Syrien gebe, die am Ende zu freien Wahlen führe, dann sei man bereit, Verantwortung beim Wiederaufbau zu übernehmen, denn das können weder die Russen noch die Iraner oder die Türken bestimmen.“ Er fügte hinzu, dass sich die Bundesregierung eine dauerhafte politische Lösung mit Präsident Assad nicht vorstellen könne.
Zu einem möglichen Chemiewaffeneinsatz in Syrien sagte Maas: „Uns ist klar, Russland verfügt über die Möglichkeiten auf das syrische Regime einzuwirken und wir bauen darauf, dass diese jetzt genutzt werden.“
Auf der anderen Seite sagte der russische Außenminister, dass Deutschland ein „wichtiger Partner nicht nur in Europa, sondern weltweit sei.“ Eer einigte sich mit dem deutschen Außenminister und sieht „gute Zukunft“ mit Deutschland und werde mit allen Mitteln „die Beziehung mit Deutschland energisch unterstützen.“
Im Thema Syriens erklärte er: „Fast das gesamte Territorium der Arabischen Syrischen Republik wurde von den Terroristen befreit“ und Idlib sei ein letzter Hochburg von Terroristen.“ Er versicherte aber: „Wenn wir irgendwelche Kampfhandlungen führen, werden wir auf die völkerrechtlichen Vorschriften achten.“
Er kritisierte die deutsche Zurückhaltung bei dem Thema des Wiederaufbaus Syriens und sagte: „Hilfe für die Syrer könnte ein wichtiges Gebiet internationaler Kooperation sein. Leider haben wir mit Deutschland noch nicht zu dieser Kooperation gefunden.“