Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Jemens Außenminister Ahmed Awad bin Mubarak warnt davor, die Ideologie der islamistischen Houthi-Miliz zu unterschätzen

Sonntag 04.Juli.2021 - 11:13
Die Referenz
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Berlin- bild.de
von: BJÖRN STRITZEL
Die Houthi-Miliz, die seit 2015 große Teile des Jemens besetzt hält, ist auch eine Gefahr für Europa – davor warnt Jemens Außenminister Ahmad Awad bin Mubarak im Interview mit BILD. Der frühere BWL-Professor wirbt um Unterstützung für die Regierung von Präsident Hadi: Sollten die Houthis weitere Gebiete wie das derzeit umkämpfte Marib erobern, drohe eine humanitäre Katastrophe ungekannten Ausmaßes.
BILD: Die humanitäre Lage im Jemen ist trotz Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft seit Jahren katastrophal: Was ist die Ursache?
Ahmad Awad bin Mubarak: Neben dem Krieg vor allem die Blockade der Houthis. Sie verdienen an den Hilfslieferungen der UN, die sie auf dem Schwarzmarkt weiterverkaufen, allein dadurch haben sie 1,8 Milliarden Dollar verdient. Wir brauchen einen Waffenstillstand, aber es ist ein langer Prozess, da die Houthis sich einem Abkommen verweigern.
Es gibt im Westen ein großes Missverständnis: Dass es sich bei dem Konflikt im Jemen um einen Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und dem Iran handelt, dass es dort nur um Auseinandersetzungen zwischen Schiiten und Sunniten handelt. Das stimmt nicht. Die Houthis verfolgen jeden, der sich ihnen nicht unterwirft. Ihre Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung, vor allem gegen Frauen und Kindern, werden viel zu wenig berichtet. Wenn Luftschläge der arabischen Koalition fehlgehen und Zivilisten ums Leben kommen, berichten alle Medien darüber. Über die Morde und den Terror durch die Houthis wird dagegen kaum berichtet.


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