Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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G7-Gipfel : Merkel verspricht 2,3 Milliarden Impfstoffdosen

Montag 14.Juni.2021 - 11:44
Die Referenz
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Eine, zwei oder mehr Milliarden Impfdosen? Beim G7-Gipfel machten immer neue Zahlen die Runde. Kanzlerin Merkel nannte nun einen verbindlichen Wert – und versprach einen »erheblichen Beitrag« aus Deutschland. Berlin bei spiegel :2,3 Milliarden Impfdosen zum Schutz vor Covid-19 sollen ärmere Länder bis Ende 2022 bekommen. Diese Zusage hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Ende der Beratungen des G7-Gipfels im englischen Cornwall gemacht. Deutschland werde einen »erheblichen Beitrag« leisten und zeichne »verantwortlich für 350 Millionen Dosen. Dazu gehörten 30 Millionen Dosen, die Deutschland bestellt habe und weitergeben werde. »Das werden vermutlich im Laufe der Zeit noch mehr«, sagte Merkel bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz zum Abschluss des Treffens am Sonntag. Sie verwies auf Lieferprobleme der Impfstoffhersteller. Derzeit sei es schwierig, auf diesem Feld Zusagen zu machen, weil man etwa durch die Kürzung beim Hersteller Johnson & Johnson wieder die Erfahrung gemacht habe, dass nicht alle bestellten Impfstoffmengen geliefert würden. »Wenn wir etwas überzählig haben, werden wir das weitergeben«, sagte Merkel mit Blick vor allem auf das vierte Quartal, wenn mehr Impfstoff von den Firmen geliefert werden solle, als für die Impfungen der Menschen in Deutschland nötig ist. Der größte Teil des deutschen Beitrags laufe über das Impfprogramm Covax. Dort sei Deutschland der zweitgrößte Geber. Covax finanziert mit dem Geld etwa die Herstellung von Impfstoffen und den Aufbau von Produktionsstätten. Ziel sei, den Zugang aller Menschen zu Impfstoffen sicherzustellen, sagte Merkel. Die G7-Gruppe sei sich »einig, dass die Pandemie nur global besiegt werden kann. Der Weg aus der Pandemie sind Impfstoffe«. Die Produktion des Impfstoffes solle zudem nicht nur wie bisher, vorrangig in Europa oder Asien erfolgen, sondern etwa auch in Afrika, sagte Merkel. Gastgeber Großbritannien hatte zunächst von einer Milliarde Impfspenden bis Ende nächsten Jahres gesprochen, davon war auch in einem vorläufigen Entwurf des Abschlusskommuniques des G7-Treffens die Rede. Merkel hatte zunächst eher vage die Verteilung von insgesamt 2,3 Milliarden Dosen in Aussicht gestellt. Entwicklungsorganisationen hatten zuletzt »mehr Klarheit« über die versprochenen Impfstoffspenden der G7 für ärmere Länder gefordert. Auf dem Gipfel der großen Industrienationen inCarbis Bay sprach Romilly Greenhill von der Organisation One am Sonntag von einem »geheimnisvollen Nebel«, der die genannten Zahlen umhülle. »Die Welt muss einen klaren Fahrplan sehen.« Das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiierte Impfprogramm Covax hatte bis Sonntag erst 83 Millionen Impfdosen an 131 Länder ausgeliefert. Geplant war deutlich mehr. Das liegt nicht nur am Exportstopp Indiens, sondern auch daran, dass die reichen Länder den Impfstoff zum Großteil zunächst für sich selbst aufgekauft haben. So ist das dringendste Problem der Mangel an Impfstoff.
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