Al-Qaida, Islamischer Staat wetteifert um die Kontrolle in Afrika
Donnerstag 10.Juni.2021 - 09:20
Die Beziehungen zwischen al-Qaida und dem Islamischen Staat haben in den letzten Jahren mehrere Veränderungen durchlaufen, von Koexistenz zu Kooperation und dann Rivalität.
Ein Beispiel hierfür ist die afrikanische Sahelzone. Die beiden Organisationen arbeiteten in Afrika zusammen, auch wenn sie in anderen Teilen der Welt, unter anderem in Syrien und im Irak, gegeneinander kämpften.
Die Niederlagen der Islamischen Staatsgruppe und al-Qaida in Syrien und im Irak zwangen sie zur Migration in die afrikanische Sahelzone, nach Nigeria und ans Horn von Afrika.
Um im neuen Land an Präsenz zu gewinnen, nutzte die IS-Gruppe religiöse Spannungen, insbesondere in der afrikanischen Sahelzone. Dies widersprach jedoch dem wachsenden Einfluss von al-Qaida in derselben Region.
Laut einer neuen Studie arbeitet die Gruppe Islamischer Staat daran, ihre Kommandozentrale vom Irak und von Syrien nach Afrika zu verlegen.
Die Angriffe des Islamischen Staates in Afrika nahmen in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 67 % zu, so die Studie, die von al-Azhars Observatorium für Terrorismusbekämpfung durchgeführt wurde.
Dieser Anstieg sei am stärksten in Burkina Faso, Mosambik, der Demokratischen Republik Kongo, Mali, Niger, Kamerun, Äthiopien und Nigeria zu verzeichnen.
Die pro-islamische Organisation Boko Haram hat in Nigeria seit 2011 37.599 Menschen getötet.
Das Observatorium sagte, Afrika habe bisher durch den Terrorismus über 171 Milliarden Dollar verloren.
Sie erwartete, dass Afrika in den kommenden Jahren oder Monaten zu einer Bühne für blutige Konfrontationen zwischen der Islamischen Staatsgruppe und al-Qaida werden würde.