Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Munich Security Report: Indopazifische Region im Fokus

Mittwoch 09.Juni.2021 - 09:29
Die Referenz
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Indopazifische Region im Fokus
Der Indopazifik kommt im diesjährigen Bericht eine Schlüsselrolle zu, und das nicht nur, weil die Region für 60 % der weltweiten Wirtschaftsleistung und zwei Drittel des Wirtschaftswachstums verantwortlich ist. 

Der Bericht hat sich auf die Region gezoomt, „weil sich inzwischen viele einig sind, dass es sich nicht nur um eine Region handelt, in der Stabilität auf dem Spiel steht, sondern auch die Region, in der sich die Gestalt der internationalen Ordnung in den kommenden Jahrzehnten entscheiden wird“. “, sagte die Mitautorin des Berichts, Sophie Eisentraut.

Diese Erkenntnis wurde bereits in die praktische Politik umgesetzt. Anfang Juni kehrte der Hohe Vertreter der EU für auswärtige Angelegenheiten Josep Borell von seiner Reise nach Indonesien zurück, wo er den indonesischen Verteidigungsminister Prabowo Subianto traf.

Bei seinem Besuch in Jakarta drückte Borell die Bereitschaft der EU aus, ihre Zusammenarbeit mit der ASEAN-zentrierten Sicherheitsstruktur in der Region, insbesondere im Bereich der maritimen Sicherheit, auszubauen. Er betonte das Interesse der EU, die Ordnung der Region offen und regelbasiert zu halten – und dass die EU hier einen wichtigen Beitrag leisten könnte.

Borell schloss in einem Blogeintrag: „Wenn wir geopolitischer Akteur sein wollen, müssen wir auch als politischer und sicherheitspolitischer Akteur in der Region wahrgenommen werden, nicht nur als Entwicklungszusammenarbeits-, Handels- oder Investitionspartner.“

Die Autoren des Münchner Sicherheitsberichts erwarten von Europa mehr Anstrengungen, um eine führende Rolle auf der Weltbühne einzunehmen.

Berlin hat bereits damit begonnen, vorsichtige Schritte in diese Richtung zu unternehmen. Ende Mai reiste Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer nach Südkorea, um den Einsatz der Bundeswehrfregatte Bayern im Pazifischen Ozean vorzubereiten. Während ihrer Reise machte die Verteidigungsministerin einen Abstecher nach Guam, der Pazifikinsel, die die wichtigsten US-Militärstützpunkte in der Region beherbergt und deshalb ein potenzielles Ziel bei einem Angriff Chinas auf die USA ist. 

Im Vorfeld ihrer Reise sagte Kramp-Karrenbauer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, Deutschland spreche nicht nur von der durch China bedrohten Seeverkehrsfreiheit: Auch Berlin sei bereit, etwas dagegen zu tun.
 

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