Merkel : Diese Pandemie wird nicht die letzte sein
Montag 24.Mai.2021 - 05:35
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zum Auftakt der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor neuen Pandemiegefahren gewarnt. Sie rief die Weltgemeinschaft auf, bessere Vorbereitungen zu treffen. „Diese Pandemie ist noch nicht bewältigt; und sie wird auch nicht die letzte sein“, sagte Merkel in einer Videobotschaft, die am Montag bei der virtuellen Tagung der 194 WHO-Berlin- rnd:Mitgliedsländer eingespielt wurde.
Die Hoffnung ist, dass dadurch früher gewarnt und schneller gehandelt werden kann, um eine neue globale Pandemie im Keim zu ersticken. „Nach der Pandemie ist vor der Pandemie“, sagte Merkel. „Auf die nächste sollten wir möglichst gut vorbereitet sein. Das ist das Signal, das ich mir von dieser Weltgesundheitsversammlung erhoffe.
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte sich zuvor für einen Pandemievertrag stark gemacht. Nachdem die weltweite Ausbreitung des Coronavirus im vergangenen Jahr nicht verhindert werden konnte, müsse die internationale Zusammenarbeit verbindlicher werden, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Die Staaten müssen sich zur Kooperation und Umsetzung von gemeinsam gesetzten Vorschriften verpflichten“, forderte Spahn.
Ziel ist etwa, Staaten zu besserem Informationsaustausch zu verpflichten, damit bei Gefahren früher Alarm geschlagen und eine Virusausbreitung rund um den Globus verhindert werden kann. Einige Länder sind dagegen, weil sie einem Souveränitätsverlust befürchten.
Spahn rief außerdem andere Länder auf, der WHO mehr Geld zu zahlen. „Es kann nicht richtig sein, dass private Stiftungen teilweise mehr Geld geben als die großen Staaten der Welt“, sagte der Minister. Nach Deutschland ist die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung derzeit der größte Geldgeber. „Jetzt ist das Momentum für eine Reform der WHO da“, sagte Spahn. „Wir sollten es nutzen.