Frankreich geht wieder in den Lockdown
Mittwoch 31.März.2021 - 09:41
Paris - ntv- Bislang sind in Frankreich nur einige Regionen im Lockdown. Das aber reicht nicht mehr. In einer TV-Ansprache verkündet Präsident Macron, dass die Beschränkungen auf das ganze Land ausgeweitet und mindestens vier Wochen andauern werden.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schickt das Land wieder in einen weitreichenden Lockdown. Die Neuerung tritt am Samstag in Kraft und gilt für mindestens einen Monat. Bislang galten die Regelungen nur im Großraum Paris und einigen anderen Regionen. "Wir werden die Kontrolle verlieren, wenn wir jetzt nichts tun", sagt er in einer Fernsehansprache. Damit gelten wieder landesweite Ausgangsbeschränkungen. Die Geschäfte müssen schließen.
Außerdem werden die Schulen im ganzen Land für drei Wochen geschlossen, wie der Präsident weiter sagte. Eine Woche lang soll es landesweiten Distanzunterricht geben, gefolgt von zwei Wochen Frühlingsferien. Es ist das erste Mal im laufenden Schuljahr, dass in Frankreich die Schulen wegen Corona geschlossen werden.
In Frankreich war bereits seit einiger Zeit spekuliert worden, dass sich Macron wegen der angespannten Lage noch einmal an seine Landsleute wendet. Zuletzt hatte Premierminister Jean Castex mehrfach weitere Beschränkungen verkündet. Die Schulen waren in Frankreich bisher nur während des ersten strengen Lockdowns im vergangenen Frühjahr geschlossen. Danach hielt Macron daran fest, diese so lange wie möglich offen zu halten.
Die Corona-Situation in Frankreich hat sich noch einmal deutlich verschärft. Vor allem Krankenhäuser im Großraum Paris schlugen massiv Alarm, weil die Intensivstationen überfüllt sind. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche lag landesweit zuletzt bei gut 375. Deutschland hatte Frankreich vergangene Woche als Hochinzidenzgebiet eingestuft und die Einreisebestimmungen verschärft. In dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern starben bisher mehr als 95.000 erkrankte Menschen. Aktuell sind vier Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, weitere knapp acht Prozent haben bislang mindestens eine Dosis erhalten.