Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
ad a b
ad ad ad

Das Kopftuchverbot in europäischen Schulen - Eine allgemeine Vision mit wenig Diskussion

Freitag 07.September.2018 - 10:40
Die Referenz
طباعة

 

Die europäische Haltung vom Kopftuch tragen bei muslimischen Frauen ist sehr unterschiedlich, doch Europa ist sich einig darüber, dass Mädchen unter 14 Jahren kein Kopftuch tragen dürfen, insbesondere in Schulen.

Die Kopftuchkrise in Europa umfasst das Kopftuch, die Burka und der Niqab. Während einige Länder das Tragen von Kopftüchern in Schulen erlauben, verbieten andere auch das Tragen der Niqab.

 

Die Zahl der Muslime in Europa betrug bis 2016 etwa 25,8 Millionen Menschen, etwa 5% der Bevölkerung des alten Kontinents. Studien zufolge soll sich diese Zahl mit dem anhaltenden Flüchtlingszustrom verdoppeln.   

Nach Ansicht von Beobachtern sollte zwischen Kopftücher Tragen für Erwachsene, und dem Verbot von Kopftüchern bei Mädchen unterschieden werden, da sie sich in einem Alter befinden, in dem der größte Einfluss von der Familie ausgeübt wird, ohne es selbst gewählt zu haben. 

Die Debatte über den Niqab wird weitergeführt. Sei es einerseits, in Bezug auf Religionsfreiheit, Gleichberechtigung von Frauen und die Inklusion religiöser Minderheiten oder anderseits auf säkularen Traditionen oder Angst vor Terrorismus. 

 

Das Kopftuchverbot, zwischen der Zunahme von Extremismus und Islamophobie 

 

Länder wie Frankreich, Belgien, Österreich und die Schweiz haben Kopftücher in Schulen verboten, während die Resolution in Ländern wie Deutschland noch offen ist.

In Frankreich verhängte die Regierung ein Kopftuchverbot für Mädchen und ein Verbot für die jüdische Kippa bei den   Jungen in Schulen, das erste Gesetz seiner Art, trat 2004 in Kraft. Frankreich lässt das Kopftuch an französischen Universitäten und in Frankreich tragen. Dabei handelt es sich um etwa 5 Millionen Muslime - die größte muslimische Minderheit in Westeuropa.

 

In einem ähnlichen Kurs, mit mehr Spielraum bei der Umsetzung, haben Italien, Belgien und die Schweiz es den Schülern verboten Kopftücher zu tragen, doch die Schulen können alleine darüber entscheiden ob sie dies umsetzten oder nicht.  

 

Im letzten April kündigte Österreich an, auf Nachfrage des stellvertretenden Bundeskanzlers Heinz Christian Strache von der rechtsextremen Freiheitspartei, die Absicht, ein Kopftuchverbot für Mädchen in Kindergärten und Grundschulen zu verhängen.

Die österreichische Regierung hat angekündigt, Kopftücher für Mädchen in Kindergärten und Grundschulen zu verbieten, das sagte der Bildungsminister Dr.Heinz Faßmann. Der Gesetzestext soll im Sommer fertig sein. 

Das Mitglied der rechtsextremen Partei begründete das damit, dass Mädchen unter 10 Jahren geschützt werden müssten, um sich integrieren und frei entwickeln zu können. 

 

 

In Deutschland forderte Nordrhein- Westphalen, als erstes Bundesland, ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren, dies schlug der Integrationsminister dernordrhein-westfälischen Regierung vor.

In einem Interview mit der deutschen Zeitung «Bild» unterstützte Heinz-Peter Meidinger, Leiter der Vereinigung deutscher Lehrer diese Idee. Er gab an, dass dasSchleierverbot zumindest dazu beitragen würde, den fruchtbaren Boden für die Entstehung von religiös bedingtem Rassismus abzuschaffen.

Während mindestens die Hälfte der 16 Bundesländer den Lehrern weiterhin das Kopftuch tragen verbietet, verbot Südbayern Anfang 2017 weiterhin Vollgesichtsschleier in Schulen, Wahllokalen, Universitäten und Behörden.

Im Jahr 2011 trat das Gesetz über das Verbot des KopftuchTragens in Belgien in Kraft und verbietet jegliche Kleidung, die die Identität derjenigen, die es tragen, an Orten wie Parks und Straßen versteckt.

Alle Widersprüche beim Verfassungsgericht, von Dezember 2012 gegen dieses Gesetz blieben erfolglos. Das Gericht gab bekannt, dass das Gesetz die Menschenrechte nicht verletzen würde. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte bestätigte das belgische Gesetz im Jahr 2017. 

Die Reaktionen der Muslime auf diese Entscheidungen waren unterschiedlich. In der Zeit wo die Diskussion über das Recht muslimischer Frauen, islamische Kleidung zu tragen, immer lauter wird. Blieb das Thema Kopftuchverbot in Schulen eher von Diskussionen verschont. Karla Amina Baghajati, Sprecherin der muslimischen Gemeinde in Österreich hat erklärt, dass die Diskussionen über die Niqab-Frage als" Randfrage "ungleiche Aufmerksamkeit erhalten hatte.

Seyran Ates, Gründerin der Liberalen Moschee in Berlin gab an, dass sie im Jahr 2006 ähnliches gefordert hatte. Ahmad Mansour, der Experte für islamische Angelegenheiten, hat auch gesagt, dass <<Das Tragen einer Niqab stellt einen Missbrauch dar. Wir brauchen eine Präventionsentscheidung, damit Kinder ohne bestimmte Ideologien und ohne Geschlechtertrennung aufwachsen können>>

"