So will Merkel den Lockdown verlängern
Mittwoch 30.Dezember.2020 - 09:18
Berlin -Merkur - Der harte Corona-Lockdown gilt in Deutschland bis zum 10. Januar. Wie es dann weitergeht, ist unklar - ebenso wie die Lage im Sommer. Doch erste Infos sickern durch.
Es hatte sich schon mehr als angedeutet, nun scheinen sie sich einig: Laut Bild-Informationen wollen die Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 5. Januar den Lockdown verlängern, womöglich um zwei oder drei Wochen.
Die Infos sollen aus einer Schalte des Kanzleramtschefs Helge Braun mit den Staatskanzlei-Chefs der Länder stammen. Sollte dies so kommen, würden Gaststätten, Hotels, viele Geschäfte und Dienstleister weiter geschlossen bleiben. Laut Bild drängt das Kanzleramt auch darauf, dass die Schulmaßnahmen verlängert werden.
Womöglich wird es auch vor dem nächsten Corona-Gipfel ein Experten-Gespräch geben. Dabei sollen nach Bild-Informationen etwa RKI-Chef Lothar Wieler, Virologe Christian Drosten und Immunologe Michael Meyer-Hermann vom Helmholtz-Institut teilnehmen.
Es gibt noch keine Entwarnung. Es wird noch eine Weile dauern. Vor uns liegen die vielleicht härtesten Wochen dieser Corona-Pandemie.“ Eindeutige Worte, die der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer(CDU) in seiner am Mittwoch vorab veröffentlichten Neujahrsansprache ausspricht. „Am 11. Januar können wir nicht mit einer Normalisierung rechnen“, sagte er laut dpa weiter. Er ist damit der nächste Landes-Chef, der kein Lockdown-Ende Anfang Januar erkennt
Kretschmer fand sehr persönliche Worte. „Ich habe viele Intensivstationen besucht. An den Türen kann man die Namen der Patienten lesen und durch die Fenster die Frauen und Männer an den Beatmungsgeräten erkennen. Sie alle wollen leben. Sie wollen erleben, wie die Enkel in die Schule kommen und bei der Hochzeit ihrer Kinder dabei sein oder einfach nur im kommenden Jahr wieder im Garten sitzen und die Blumen blühen sehen.“ Nach diesen Besuchen habe er lange Zeit keine Ruhe gefunden: „Für mich ist vollkommen klar: Lockerungen kann es nur geben, wenn die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern abgenommen hat. Und wenn in den Gesundheitsämtern die Kontaktnachverfolgung wieder gewährleistet werden kann.“
Kretschmer appellierte an die Bürger, sich impfen zu lassen und zusammenzuhalten: „Es liegt an uns allen, an jedem von uns, wie es weitergeht.“ Sachsen weist neben Thüringen im Bundesvergleich weiterhin sehr hohe Corona-Fallzahlen auf. Die komplette Neujahrsansprache soll am 1. Januar um 19.25 Uhr im MDR-Fernsehen ausgestrahlt werden.