Heute wurden in Ägypten mehr als 100 große Särge gefunden
Samstag 14.November.2020 - 10:17
der ägyptischen Totenstadt Sakkara haben Archäologen erneut dutzende hervorragend erhaltene Sarkophage entdeckt. Insgesamt handele es sich um mehr als 100 Särge, die geschlossen gewesen seien, sagte der ägyptische Antikenminister Chalid al-Anani. Zu dem Fund zählten auch rund 40 Statuen.
Nach offiziellen Angaben wurden die mehr als 2000 Jahre alten Holzsärge in drei zwölf Meter tiefen Grabschächten südlich von Kairo gefunden. Für die Forscher ist es der größte derartige Fund in diesem Jahr. Einer der Särge wurde den Angaben nach geöffnet. Darin befand sich eine Mumie, die in ein Grabtuch gehüllt und mit bunten Hieroglyphenbildern geschmückt war, so die Forscher. Ihnen zufolge gehörten die Sarkophage hochrangigen Beamten, die in der Spätzeit (700 bis 300 vor Christus) und der ptolemäischen Periode (323 bis 30 vor Christus) des alten Ägypten lebten.
Sakkara liegt am Nil südlich von Kairo und diente in pharaonischer Zeit als Friedhof für die Hauptstadt des Reiches Memphis. Die bei Touristen beliebte Sehenswürdigkeit zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. Archäologen fanden dort erst im Oktober rund 60 Sarkophage, die im sehr guten Zustand waren. Die Pyramiden von Sakkara gelten als ein "großes Meisterwerk architektonischen Designs", wie die Unesco schreibt. Dort liegt auch die berühmte 5000 Jahre alte Stufenpyramide von Pharao Djoser.
Dem Antikenminister zufolge können die Archäologen an dem Ort auf weitere Entdeckungen hoffen. "Sakkara hat erst rund ein Prozent von dem freigegeben, was dort verborgen ist", sagte Al-Anani. "Wenn wir weiterarbeiten, ist zu erwarten, dass wir weitere Gräber von Menschen und Tieren finden." Die Ausgrabungen seien noch lange nicht beendet.
Ausgestellt werden sollen die Särge unter anderem im Großen Ägyptischen Museum, das derzeit an den Pyramiden von Gizeh gebaut wird. Es soll nächstes Jahr für Besucher öffnen und nach Angaben der Betreiber die dann größte archäologische Sammlung der Welt beherbergen.