Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Der Berliner Generalstaatsanwalt spricht von einer echten Jagd nach Motorradfahrern

Donnerstag 20.August.2020 - 12:15
Die Referenz
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Nach mehreren Fahrzeugkollisionen auf der A100 am Dienstagabend mit mutmaßlich islamistischem Hintergrund geht die Staatsanwaltschaft in mindestens drei Fällen von versuchtem Mord aus. Möglicherweise seien es noch mehr Fälle, sagte Oberstaatsanwalt Martin Steltner am Mittwoch in Berlin. Der 30 Jahre alte mutmaßliche Täter aus dem Irak habe regelrecht "Jagd auf Motorradfahrer" gemacht. Betroffen seien zwei Motorradfahrer und ein Rollerfahrer, hieß es. Die Motorradfahrer und ein Auto seien gerammt worden, ein weiterer Wagen gestreift. Die Kollisionen seien als gezielte Anschläge zu werten. Sechs Menschen wurden verletzt, drei davon schwer. Ein Motorradfahrer habe schwerste Verletzungen an Kopf und Wirbelsäule erlitten. Im Auto des mutmaßlichen Täters, das am Mittwoch abgeschleppt wurde, war ein Motorrad quer in die Front des Wagens eingeklemmt. Mittwoch von Polizei und Staatsanwaltschaft. Die Kollisionen würden "ersten Ermittlungen zufolge in Zusammenhang stehen" und seien "als vorsätzliche Angriffe auf andere Verkehrsteilnehmer zu werten. Als das Auto zum Stehen gekommen sei, habe der 30-jährige mutmaßliche Angreifer das Fahrzeug verlassen und eine alte Munitionskiste auf dem Autodach abgestellt, hieß es von den Behörden. "Es entstand der Eindruck, dass es sich bei dieser Kiste um einen gefährlichen Gegenstand handeln könnte." Kriminaltechniker durchleuchteten die Metallkiste, die äußerlich einer Munitionskiste ähnelte. Laut Polizei wurde diese mit einem Hochdruckwasserstrahl geöffnet. Die Techniker seien aber nicht auf erkennbar Gefährliches gestoßen, sondern auf Werkzeug. Sprengstoffspuren seien im Auto nicht gefunden worden. Stattdessen sollen sich darin Werkzeuge befunden haben, berichtete ein rbb-Reporter. Die Äußerungen des festgenommenen 30-jährigen Fahrers würden eine religiös-islamistisch motivierte Tat nahelegen, sagte Berlins Generalstaatsanwältin Margarete Koppers am Mittwochnachmittag im Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses. So habe er "Allahu Akbar!" gerufen und in arabischer Sprache erklärt, "dass alle sterben müssten". An einem Gesamtüberblick über das Tatgeschehen wird noch gearbeitet. Fest steht nach Aussage von Koppers, dass der Tatverdächtige mit einem Küchenmesser bewaffnet war, als er aus seinem Wagen stieg. Anschließend habe er einen Gebetsteppich entrollt und sich darauf niedergelassen. Ein arabisch-sprechender Polizist griff daraufhin ein, zog den Mann von seinem Wagen weg und nahm ihn fest, erklärte Koppers weiter.
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