Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Erdogan provoziert EU – Taucht Merkel als Vermittler auf?

Dienstag 11.August.2020 - 09:15
Die Referenz
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Der Konflikt um Ressourcen im Mittelmeerraum zwischen der Türkei und Griechenland tobt. Bundeskanzlerin Angela Merkel musste erst Ende Juli einen kontroversen Streit beilegen. Nun gibt es offenbar erneut Ärger - Recep Tayyip Erdogans Regierung hat ein Schiff entsandt. Die Türkei könnte Kanzlerin Angela Merkel, der Nato und der EU erneut massiven Ärger bereiten - einmal mehr ist Erdgas-Förderung im Mittelmeer der Streitpunkt. Jüngst hatte Merkel zwischen Türkei und Griechenland vermittelt. Nun droht wieder eine Eskalation. Athen hat bereits eine Sondersitzung des Regierungsrates für Außenthemen und Verteidigung unter Vorsitz des konservativen Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis angekündigt, wie die staatliche Nachrichtenagentur ANA-MPA meldete. Zahlreiche Schiffe der Kriegsmarinen der beiden Nato-Staaten sind in dieser Region unterwegs, hieß es aus Quellen der Regierung in Athen. Angela Merkel: Kanzlerin vermittelte im Juli zwischen Türkei und Griechenland - neuer Ärger droht Ende Juli war nach einer Vermittlung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine leichte Entspannung zwischen Athen und Ankara eingetreten. Die beiden Nato-Staaten hatten zugestimmt, einen Dialog zum Thema Energie im östlichen Mittelmeer aufzunehmen. Für Verstimmungen in der EU hatte zuletzt auch die Umwidmung der Hagia Sophia gesorgt. Diesmal scheint Merkel Regierung eine recht klare Position einzunehmen: Ankara verschlechtere mit dem jüngsten Plan auch das Verhältnis zur Europäischen Union weiter, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes dazu am Montag in Berlin. „In dieser Hinsicht sind weitere seismische Erkundung zu diesem Zeitpunkt sicherlich das falsche Signal“, sagte er. Die Bundesregierung rufe die Türkei und Griechenland auf, die Probleme im Dialog zu lösen.

Erdogans Regierung entsendet Forschungsschiff - Griechenland ist alarmiert Der Anlass der neuerlichen Verwerfungen: Ein türkisches Schiff soll bis zum 23. August seismische Forschungen nach Erdgas südlich der griechischen Insel Megisti (Kasteloriso) durchführen. Das teilte die zuständige Marinebehörde der Türkei mit. Die beiden Länder ringen nicht nur an diesem Ort um Kontrolle um Vorkommen fossiler Brennstoffe im Mittelmeer. Erdogans Türkei will zudem auch militärisch ihre Machtposition stärken. Der türkische Energieminister Fatih Dönmez schrieb am Montag auf Twitter, das Forschungsschiff „Oruc Reis“ habe den Hafen von Antalya bereits verlassen und das Gebiet erreicht, in dem es Forschungen vornehmen werde. Die Position des Schiffes gab Dönmez nicht bekannt. Die türkischen Behörden hatten angekündigt, dass die „Oruc Reis“ seismische Untersuchungen in einem Gebiet südöstlich von Kreta und südlich der Insel Rhodos durchführen werde. Die Suche der Türkei nach Erdgas südlich der griechischen Inseln ist aus Sicht Athens illegal, weil diese Region zur sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone des EU-Landes gehöre. Auch die EU hat diese türkischen Aktionen verurteilt und Ankara aufgefordert, sie einzustellen. Nach türkischer Lesart haben Inseln wie Kreta zwar Hoheitsgewässer, aber keine Ausschließliche Wirtschaftszone. Athen unterzeichnete inzwischen ein Abkommen mit Ägypten, indem - gemäß internationalem Seerecht - von Kairo anerkannt wird, dass die Inseln doch eine solche Zone haben.
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