Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Die deutsche Hilfe landet in Beirut mit Spürhunden und 15 Tonnen Equipment in den Libanon

Donnerstag 06.August.2020 - 05:44
Die Referenz
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Die Such- und Aufräumarbeiten nach den verheerenden Explosionen im Hafen von Beirut dauern an. Auch das deutsche THW schickt Helfer in den Libanon. Viele Menschen in der zerstörten Stadt sind verzweifelt. Eine Stadt in Trümmern. Große Teile von Beirut sind nach den schweren Explosionen im Hafen der libanesischen Hauptstadt komplett verwüstet. Auch am zweiten Tag nach der Katastrophe suchen Helfer in den Trümmern noch immer nach Toten und Verletzten. Unterstützung kommt auch aus Deutschland. Am Mittwochabend gingen Hilfskräfte des Technischen Hilfswerks und der Hilfsorganisation Isar in Frankfurt an Bord einer Maschine, um nach Beirut zu fliegen. Mit dabei: Suchhunde, medizinische Teams und 15 Tonnen Equipment und Werkzeug. Timo Eilhardt, Einsatzleiter THW:
"Wir werden natürlich erstmal Kontakt mit den örtlichen Behörden aufnehmen müssen, um zu gucken, wo werden wir eingesetzt. Dementsprechend werden wir unsere Einsatzstellen dann einrichten und gucken, dass wir dort eben die Suche nach Verschütteten und entsprechende Rettung der Verschütteten durchführen können." Die gewaltige Explosion am Dienstag hat weite Teile des Hafens von Beirut zerstört. Eine große Menge gelagertes Ammoniumnitrat soll die Katastrophe ausgelöst haben. Wo vorher große Gebäudekomplexe und Lagerhallen zu sehen waren, steht heute fast nichts mehr. Auch angrenzende Wohngebiete sind stark betroffen. Mindestens 135 Menschen sind ums Leben gekommen, etwa 5000 wurden verletzt. Der Wiederaufbau dürfte sehr kompliziert werden. Die Menschen im Libanon leiden unter einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. Hinzu kommt die Corona-Pandemie. Seit Juli steigt im Libanon die Zahl der Infektionen. Das betrifft auch die Arbeit der Hilfskräfte. Michael Lesmeister, Einsatzleiter Isar:
"Corona ist ein Riesenthema, wir müssen auch alle die Masken tragen. Das macht es natürlich deutlich schwerer, als es ohnehin schon ist." Das Gesundheitssystem war bereits ausgelastet, nun ist bei der Explosion ein Krankenhaus in der Nähe des Hafens zerstört worden. Schon früh nach der Katastrophe sagten viele Länder ihre Hilfe zu. Am Mittwochabend gab es in mehreren Städten Zeichen der Solidarität. In Paris verschwand der Eiffelturm im Dunkeln, Menschen versammelten sich um die Kirche Sacré-Cœur, um der Opfer zu gedenken. Und selbst Israel schloss sich an. Das Land befindet sich offiziell noch im Krieg mit dem Libanon. Aber am Mittwochabend erstrahlte das Rathaus der israelischen Hauptstadt in den Farben der libanesischen Flagge. Es sind hoffnungsvolle Zeichen in einer Zeit, in der den Menschen des Libanons kaum noch Hoffnung geblieben ist. Sie sind verzweifelt - und viele wollen am liebsten raus aus der Region. Jouri, Einwohnerin von Beirut
"Es bricht mir das Herz. Meine Universität ist genau hier und die ist auch zerstört. Hier gehen wir aus, gehen zum Abendessen, feiern Geburtstag. Wenn ich mich hier umsehe, habe ich Tränen in den Augen. Hier gibt es nichts mehr zu tun. Wir wollen alle weggehen, ich will weggehen." Marshall, Einwohnerin von Beirut: "Es gibt nichts zu sagen. Menschen von außerhalb versuchen uns zu helfen, aber ich glaube nicht, dass sie irgendetwas tun können. Nach allem, was wir durchmachen mussten, sind wir hoffnungslos. Wir alle – wir Libanesen – fühlen uns im Innern tot."  
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