Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Ein gefährlicher Terrorist (Abu Anas al-Libi) war ein Flüchtling in Großbritannien

Dienstag 23.Juni.2020 - 10:54
Die Referenz
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Im Oktober 2013 hatten US-Soldaten den seit Jahren international gesuchten Al-Qaida-Terroristen Abu Anas al-Libi in Tripolis aufgespürt. Nun ist ein Video aufgetaucht, das seine Festnahme zeigt. Al-Libi soll ein Drahtzieher der Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998 gewesen sein, bei denen mehr als 200 Menschen ums Leben kamen. Die US-Behörden haben bislang nur wenige Details zu der Festnahme bekannt gegeben. Nach der Kommandoaktion wurde al-Libi demnach auf ein im Mittelmeer kreuzendes Schiff der US-Marine gebracht. Später wurde das mutmaßliche Al-Qaida-Mitglied nach New York geflogen, wo ihm vor einem US-Bundesgericht der Prozess gemacht werden soll. Mitte Oktober plädierte er dort auf nicht schuldig. Al-Libi fährt demnach nach dem Morgengebet an seinem mit hohen Mauern geschützten Haus in einem wohlhabenden Viertel von Tripolis vor. Plötzlich rasen aus verschiedenen Richtungen ein Kleinbus und ein Kleinwagen heran und blockieren das Auto des mutmaßlichen Al-Qaida-Mitglieds. Ein weiteres Fahrzeug sperrt die Straße ab. Bewaffnete Männer ziehen die Zielperson in den Kleinbus, ehe die Einheit mitsamt dem Auto von al-Libi verschwindet. Der „Washington Post“ zufolge stammen die Aufnahmen von einer Überwachungskamera in der Nähe. Der gesamte Einsatz dauert weniger als zwei Minuten. Später ist zu sehen, wie zwei Männer und eine Frau aus dem Haus al-Libis laufen. Mit Schnellbooten landeten Elitesoldaten der Navy Seals in der Dunkelheit des Samstagmorgen in Barawe, einem Nest an Somalias Küste. Ihr Ziel: Ein Stützpunkt der Terrorgruppe al-Schabab, wo deren Anführer Muchtar Abu Subeir, bekannt als Ahmed Godane, vermutet wurde. Nur wenige Stunden später griff ein anderes US-Kommandounternehmen in Libyens Hauptstadt Tripolis zu, als Abu Anas Al-Libi ein Lang gesuchter Al-Qaida terrorist auf dem Rückweg vom Morgengebet an seinem Haus vorfuhr. Nach Augenzeugenberichten bremsten drei Autos hinter und neben Libis Wagen. Etwa zehn Bewaffnete schlugen die Seitenscheibe ein und überwältigten den 49-Jährigen, bevor er nach seiner Waffe greifen konnte. Der Sohn des bekannten Terroristen Abu Anas al-Libi, der vor einigen Tagen bei einer Blitzoperation von amerikanischen Streitkräften aus den libyschen Gebieten entführt wurde, sagte, sein Vater sei "ein einfacher Arbeiter in einer Pizzeria in Großbritannien", als er mit seiner Familie darin wohnte, während die britische Zeitung "The Times" Abu enthüllte Anas al-Libi erhielt in London politisches Asyl und fragte: "Wie sind wir aus unseren Händen geraten?"
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