Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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warum Kurz vor Merkel-Treffen änderte Drosten seine Meinung zu Schulen ?

Montag 22.Juni.2020 - 06:18
Die Referenz
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Berlin laut Merkur - Coronabedingt wurden in ganz Deutschland die Schulen geschlossen - diese Entscheidung wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Lange wollte man die Schulschließungen vermeiden, schließlich kam es doch so weit. Dabei spielte auch die Meinung von Drosten eine wichtige Rolle - und die änderte sich plötzlich, wie Spiegel jetzt berichtet. Das Leben kehrt nach und nach zurück, Geschäfte, Cafés und Restaurants dürfen wieder öffnen, nur Kitas und Schulen bleiben für viele Kinder geschlossen. Ein fatales Signal für die soziale Gerechtigkeit. Das sahen wohl auch die Kultusminister der Länder so. Wie Recherchen des Spiegel zeigen, herrschte bei der Kultusminesterkonferenz am 12. März ungewöhnliche Einigkeit: Demnach sollten Schulen grundsätzlich geöffnet bleiben, in Einzelfällen seien auch Schließungen möglich. Die parallel dazu stattfindende Ministerkonferenz von Merkel mit den Ministerpräsidenten entschied sich jedoch anders - obwohl eine Mehrheit anfangs ebenfalls klar gegen Schulschließungen war. Für den Meinungsumschwung mitverantwortlich: Virologe Christian Drosten. Er las am Abend des 11. März einen Artikel, der bereits 2007 erschienen war. Dabei handelt es sich um eine Auswertung von Daten über die Spanische Grippe in 43 amerikanischen Städten. Der Text wurde dem Virologen von einer amerikanischen Kollegin weitergeleitet, wie der Spiegel weiter berichtet. Noch am Mittag hatte Drosten über Schulschließungen gesagt: „Das bringt nicht so viel“. Er vertrat die Ansicht, dass sich die Entstekungsgefahr nur verlagern würde, etwa wenn Nachbarskinder miteinander spielten. Außerdem könnten Eltern nicht mehr arbeiten gehen. „Wir müssen andere Dinge machen, die keinen großen Schaden in der Organisation der Gesellschaft anrichten oder im wirtschaftlichen Leben", sagte der Virologe damals.
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