Europäische Sorgen, da die Türkei die Kontrolle auf die libysche Küste ausdehnt

Die Bemerkungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan geben einen Einblick in seine Ambitionen in Libyen. Erdoğan sagte kürzlich, dass sein Land die in Tripolis ansässige Regierung des Nationalen Abkommens (GNA) unterstützen werde, damit es seine Kontrolle über ganz Libyen ausweiten könne. Die Äußerungen des türkischen Präsidenten beunruhigen einige Mächte, die Interessen in Libyen haben, einschließlich Italien. Die türkische Einmischung in Libyen gefährdet nur die italienischen Interessen im nordafrikanischen Land. Der italienische Premierminister Giuseppe Conte äußerte diese Bedenken in einem Telefongespräch mit GNA-Premierminister Fayez al-Sarraj.

Tatsache ist, dass Erdogan von Fehden zwischen Italien und Frankreich um Libyen profitiert hat. Jedes der beiden europäischen Länder will seinen Einfluss in Libyen ausbauen. Italien gab der Türkei grünes Licht, um die GNA zu unterstützen, um sie gegen die nationale libysche Armee (LNA) zu stärken, die von Frankreich unterstützt wird. Gemeldete Vereinbarungen zwischen der Türkei und Russland über Libyen sind für Italien am besorgniserregendsten. Ein kürzlich stattgefundener Besuch des stellvertretenden GNA-Premierministers Ahmed Maiteeq in Moskau hatte dies wahrscheinlich erörtert. Maiteeq ging nach Moskau, um dem Kreml zu versichern, dass Russisch immer noch seinen eigenen Platz in Libyen haben kann. Er sagte auch, dass die GNA bereit sei, zwei russische Forscher freizulassen, die sie in Libyen festgenommen und vor Wochen der Spionage beschuldigt hatte. Die türkische Kontrolle über die libysche Küste versetzt ganz Europa in die Reichweite des Feuers seiner Milizen. Bisher hat Erdoğan bis zu 15.000 syrische Söldner nach Libyen geschickt. Die libysche Küste kann möglicherweise auch zu einer Startrampe für Migrationswellen auf dem Weg zum europäischen Kontinent werden. Nur 500 Kilometer trennen die libysche Küste von den Küsten Frankreichs und Spaniens. Italien liegt nur 2.000 Kilometer entfernt.