Tausende bei Demos gegen Rassismus in Hamburg
Samstag 06.Juni.2020 - 04:25
Hamburg - NDR - Zwei Demos gegen Rassismus in der Hamburger Innenstadt haben am Sonnabendnachmittag deutlich mehr Menschen angezogen, als es in Corona-Zeiten zulässig ist. Laut Hamburger Polizei waren insgesamt rund 14.000 Menschen im gesamten Innenstadtgebiet. Zwei Versammlungen wurden von den Veranstaltern kurz nach Beginn wieder beendet. Bei einer Demo am Jungfernsteig waren laut Polizei bereits um 14 Uhr rund 9.000 Menschen. "Zulässig (zum Schutz vor Corona-Infektionen) waren nur 525 Teilnehmer", schrieb die Polizei Hamburg in einer Nachricht auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. "Die Versammlungsleitung hat die Versammlung deshalb nun beendet bzw. sieht von der Durchführung ab."
Auch eine zweite Demonstration, die ab 15 Uhr auf dem Rathausmarkt startete, wurde laut Polizei wegen zu vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder abgebrochen. Auch hier habe die Versammlungsleitung von der Durchführung der Demo abgesehen. Laut Polizei waren am Nachmittag rund 6.000 Menschen auf dem Rathausmarkt und in den angrenzenden Straßen zugegen.
Vor Beginn der Demonstrationen hatte die Hamburger Polizei ihre Solidarität erklärt. "Wir sind an eurer Seite!", twitterte sie vor Beginn der Kundgebungen. "Rassismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Wir arbeiten täglich dafür, dass sich alle Menschen in Hamburg sicher fühlen können."
Die Polizei rief alle Teilnehmer auf, die Auflagen wie Abstandsregeln und das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen einzuhalten. Die Polizei erklärte in den Tweets, ihr Auftrag sei es, Straftaten zu verfolgen und Gefahren abzuwehren. "Wenn wir entsprechend einschreiten, dann tun wir dies unabhängig von Hautfarbe, Religion oder sozialem Status einer Person."