Rückgang um 29 Prozent Zahl der Asylanträge in Corona-Krise deutlich gesunken
Sonntag 10.Mai.2020 - 07:25
Aus Schutz vor einer weiteren Verbreitung des Coronavirus ist an vielen Grenzübergängen die Kontrolle verschärften worden - das hat auch Auswirkungen auf die Einwanderung: Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist offenbar deutlich gesunken.
In den ersten vier Monaten dieses Jahres seien 29.132 Asyl-Erstanträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) gestellt worden und damit 29 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, meldete die "Bild am Sonntag".
Im April gab es demnach nur rund 4100 Asylbewerber. Vor einem Jahr seien es noch mehr als doppelt so viele gewesen. Die meisten Migranten kamen dem Bericht zufolge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.
Auch die EU hatte zuletzt einen deutlichen Rückgang der Asylanträge vermeldet. Im März wurden laut der europäischen Asylbehörde Easo 43 Prozent weniger Anträge verzeichnet als noch im Februar.
UNO: Weniger Flüchtlinge auf den griechischen Inseln
Die Zahl der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln ist nach UNO-Angaben erstmals seit Januar 2019 zurückgegangen.
Dies sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass deutlich weniger Migranten aus der Türkei kämen, sagte ein Sprecher des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Zudem seien besonders gefährdete Migranten zum Schutz vor dem Coronavirus von den Inseln auf das griechische Festland verlegt worden.
Dennoch leben zehntausende Menschen in den überfüllten Flüchtlingscamps auf den Inseln unter sehr schlechten Bedingungen. Das UNHCR forderte die griechische Regierung deshalb auf, die Migranten schnell zu integrieren. Ihnen müsse die Möglichkeit gegeben werden, ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, sowie Zugang zu Bildung zu bekommen. Zudem rief er die griechische Bevölkerung zu mehr Akzeptanz auf.