In Zahlen…Wieviel zahlt Katar an die Institutionen der internationalen Organisation der Muslimbruderschaft in Europa
Samstag 09.Mai.2020 - 07:48
Nahla Abdelmuniim
Katar spielt die Rolle des Hauptfinanziers der internationalen Organisation der Bruderschaft, die zu Erreichung der gegenseitig vorteilhaften Agenden dient. In den Ländern des alten Kontinents konnte die Organisation ihren Einfluss durch Wohltätigkeitsorganisationen und Interessenvertretungen ausweiten, was das reiche Golfemirat finanziert.
Inmitten der politischen Debatte wegen diesen Informationen, bleibt die Meinung der Europäer entscheidend in dieser Angelegenheit.
In dem Buch ``Qatar Papers, wie Doha die Muslimbruderschaft in Europa finanziert´´, haben die französischen Schriftsteller Christian Chesnot und Georges Malbrunot versucht, den Auswirkungen des kleinen Emirats auf die Kultur der europäischen Gesellschaft näher zu kommen.
Katar Charity
Die Autoren sagen, dass die Investigationen, an denen sie arbeiteten, von einer Frage ausging, warum Doha an Ausgaben für die Muslimbruderschaft in Europa interessiert war, und die Dokumente bewiesen dann, dass der alte Kontinent eine Priorität bei den Ausgaben der Katar Charity hat, die von der Mutter des Emirs geführt wird, und dass die Ausgaben des Wohlfahrtsverbands auch kleine Gebiete mit sehr wenig Anteil von Muslimen betreffen, was bedeutet, dass die Organisation beabsichtigt, den gesamten Kontinent zu kontrollieren.
Die katarische Institution interessiert sich für den Bau von Moscheen, Schulen und islamischen Instituten in den Stadtteilen des Königreichs Großbritannien, das das Hauptquartier der Muslimbrüderschaft in Europa ist, zusammen mit Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Norwegen und allen Ländern sowie den kleinen und entfernten Vierteln.
Die Razzia und die enorme Finanzierung
Die beiden französischen Autoren erklären, dass sie häufig versuchten, sich mit einem der für die Leitung der Katar Charity Verantwortlichen zu treffen, was ihnen nicht gelang, und beschlossen dann, den Standort zu stürmen und sich mit den Verantwortlichen dort zu treffen, doch ein zuständiger Mitarbeiter informierte sie, dass die Stiftung keine Presseinterviews führt, aber zufällig wurden sie Zeuge eines Manuskripts der gesamten Beiträge der Stiftung, womit 8.148 Moscheen auf der ganzen Welt, 490 islamische Zentren und 138 Moscheen in Europa gebaut wurden.
Den erhaltenen Dokumenten zufolge beliefen sich die Ausgaben für den Bau von Moscheen und islamischen Zentren in Europa im Jahr 2014 auf 72 Mio. EUR, davon 113 Projekte in 40 Städten.
Italien belegte den ersten Platz, mit einer Finanzierung in Höhe von etwa 23 Millionen Euro für den Bau von 45 Projekten, mit einem Gesamtwert von 50 Millionen Euro, das ist etwa 45% der Baukosten.
Das zweite Land war Frankreich mit Gesamtkosten von rund 101 Millionen Euro für 15 Projekte, von denen Katar 14 % oder 15 Millionen Euro ausgab, und das Vereinigte Königreich zahlte Katar für die Projekte der Bruderschaft in diesem Bereich etwa 4 Millionen Euro.
Spanien kostete Katar 7 Millionen Euro mit einem Beitrag von 55% des Gesamtwerts der Projekte, während die Finanzierung in Deutschland, eines der am meisten von Katar finanzierten Ländern, mit etwa 92% der Gesamtkosten der Projekte etwa 5 Millionen und 100 Tausend Euro.
Osteuropa
Das Buch fügt hinzu, dass Osteuropa einer der neuen Bereiche ist, die die Katar Charity interessieren. Durch ein offizielles Dokument von Oktober 2012, zahlte die Wohltätigkeitsorganisation für die Bruderschaft Projekte in Polen etwa 200 Tausend Euro.
Die Gefahr des Einmarsches der Gruppe in Osteuropa liegt in der Sicherheits- und politischen Schwäche der Region, die es dem Iran gleichzeitig ermöglichte, sich dort zu expandieren, was ein radikal-extremistisches Netzwerk voraussehen ließ, das die Region mit ihren ineinandergreifenden Verbindungen und ihrer kolonialen Agenda verwebt.
Flexible Regionen und separatistische Bewegungen
Die separatistischen Bewegungen spielen eine gefährliche Rolle bei der Vorbereitung des Landes auf die Polarisierung terroristischer Gruppen, weil sie die Unruhen in den Regionen ausnutzen, um Waffenschmuggel und geheimdienstliche Aktivitäten zu ermöglichen. So betrachtet Katar das Territorium von Barcelona in Spanien als entscheidend für das Durchdringen in die Region.
In einem Dokument aus Oktober 2012 hat Katars Wohltätigkeitsorganisation 133.000 Euro für die Islamische Dialogunion Kataloniens ausgegeben, die sich von der Zentralregierung in Madrid abspalten will.
Die Stiftung behauptet, Mittel aus Spenden und Zakat von Bürgern zu erhalten, aber die Dokumente zeigen, dass die katarischen Behörden und verschiedene Ministerien die primäre Quelle der Stiftung sind, Dies wird durch Überweisungen dokumentiert, die aus dem Büro von Emir Tamim bin Hamad, Herrscher von Katar, stammen. Das bedeutet, dass der Geldfluss von der Stiftung zu den Verbänden der Bruderschaft in Europa nur politisches Geld ist, das einer expansionistischen Agenda dient. Im April 2016 gab Katar für die Ghaith-Kampagne zur Finanzierung der Bruderschaft in Europa, etwa 30 Millionen Euro aus.