Merkel über die Bekämpfung der Coronakrise: „Wir haben die große Verantwortung, alles zu tun"
Donnerstag 30.April.2020 - 06:43
Solange es kein Medikament und keine Impfung gegen Covid-19 gebe, gehe es immer darum, die „Ausbreitung zu verlangsamen“. Das betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag noch einmal nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer. Die Politik lerne „dank der Arbeit der Wissenschaftler jeden Tag dazu“. Es sei bislang gelungen, „dass unser Gesundheitssystem die Zahl der schwer Corona-Erkrankten bewältigen kann“, so Merkel, die allen dankte, „Die eigene Interessen für das Wohl aller hinten anstellen“.
Weiterhin müsse jedes Mal vorsichtig auf die Gesamtlage geblickt werden. „Wir haben die große Verantwortung, alles zu tun, damit es keinen Rückfall in eine schwierigere Phase gibt“. Man habe es geschafft, die Dynamik der Ausbreitung des Virus zu bremsen. “Es muss weiter unser Leitgedanke sein, die Zahl der Infizierten noch weiter zu senken“. Soziale und wirtschaftliche Folgen der Maßnahmen würden dabei stets sorgsam abgewogen, betonte die Kanzlerin.
Bund und Länder einigten sich, unter bestimmten Abstands- und Hygieneregeln wieder Gottesdienstbesuche zu erlauben. Auch Spielplätze, Museen und Zoologische Gärten können unter Auflagen wieder geöffnet werden. Zudem verständigte man sich, nicht mehr so viele Intensivbetten und Kapazitäten für Corona-Patienten freizuhalten. Die Infektionsentwicklung und eine präzise Übersicht per Register ließen es zu, einen „etwas größeren Teil“ der Kapazitäten wieder für planbare Operationen zu nutzen.
Die größere Diskussion über weitere Öffnungsschritte werde bei der nächsten Beratung am 6. Mai erfolgen. Bis dahin wurden unter anderem Entscheidungen über die Öffnung von Schulen und Kitas sowieso die Fortsetzung der Fußball-Bundesliga vertagt. Dann werde ein „größeres Paket verabschiedet“, so Merkel. Großveranstaltungen bleiben, wie bereits zuvor beschlossen, bis 31. August bundesweit untersagt.