Merkel auf Petersberger Klimadialog: Man dürfe nicht nur national an sich selbst denken
Mittwoch 29.April.2020 - 01:15
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) befürwortet eine deutliche Anhebung des EU-Klimaschutzziels für das Jahr 2030. Sie begrüße Vorschläge der EU-Kommission, eine Treibhausgas-Minderung von 50 bis 55 Prozent anzustreben im Vergleich zu 1990, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag beim Petersberger Klimadialog. Derzeit gilt ein Ziel von 40 Prozent.
Guterres wies auch auf die Notwendigkeit der Kooperation hin, um sowohl die COVID-19, als auch die Klimakrise zu beenden: „Um beide Notlagen zu lösen, müssen wir als internationale Gemeinschaft zusammenarbeiten. Wie das Corona-Virus, respektieren Treibhausgase keine Grenzen. Isolation ist eine Falle. Kein Land kann alleine erfolgreich sein.“
Der jährliche Petersberger Klimadialog fand erstmals als Videokonferenz statt. Bei der Veranstaltung am Montag und Dienstag berieten Minister aus rund 30 Ländern unter Leitung der Bundesregierung darüber, wie sich die Wiederbelebung der Wirtschaft in der Krise und Klimaschutz zusammenbringen lassen.
"Wir müssen die Kohlendioxidemissionen kontrollieren", sagte Merkel. Dies ist der effektivste Weg, um Umweltziele in der Welt zu erreichen. "Wir denken nicht nur an uns national, sondern wollen unsere internationalen Verbindungen weiterhin stark nach vorne bringen", macht die Kanzlerin deutlich. Merkel stellte fest, Merkel fest, dass wir "Wir CO2-Bepreisung brauchen", denn dies sei der effizienteste Weg um unsere Ziele zu erreichen.
Merkel sagte weiter, dass wir weg von fossilen Brennstoffen und hin zu Erneuerbaren Energien müssen, dann in Deutschland Kohleausstieg nicht erst 2038, sondern spätestens 2030 verwirklichen." Deutschland stelle in diesem Jahr 4 Milliarden Euro für die internationale Klimafinanzierung zur Verfügung. Damit habe die Bundesrepublik ihren Beitrag verdoppelt.
Auf der anderen Seite wies UN-Generalsekretär Guterres in seiner Rede darauf hin, dass COVID-19 die Zerbrechlichkeit unserer Gesellschaften und Volkswirtschaften sowie tiefe Ungleichheiten offengelegt habe, die das Erreichen der Ziele für nachhaltige Entwicklung bedrohten.
„Verzögerte Klimaschutzmaßnahmen werden uns jedes Jahr erheblich mehr kosten, was den Verlust von Menschenleben und Lebensgrundlagen, die Situation maroder Unternehmen und geschädigter Volkswirtschaften betrifft. Die höchsten Kosten sind die Kosten des Nichtstuns“, warnte er.
Guterres hob aber auch hervor, dass „die internationale Gemeinschaft eine tiefgreifende Chance hat, die Welt auf einen nachhaltigeren und integrativeren Weg zu lenken“, auch während die Länder die wirtschaftliche Erholung von der COVID-19 Pandemie planten.
Der Generalsekretär schlug sechs klimabezogene Aktionen vor, um diesen Aufbau zu gestalten. Dazu gehört die Schaffung neuer Arbeitsplätze und Unternehmen durch einen sauberen, grünen Übergang. „Investitionen müssen die Dekarbonisierung aller Aspekte unserer Wirtschaft beschleunigen“, betonte er.