Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Coronakrise in Deutschland: Ärztepräsident wirft Merkels Regierung Versagen vor

Dienstag 28.April.2020 - 01:50
Die Referenz
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Berlin (ktho/Afp) - Der Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat die Bundesregierung im Zuge der ab dem 27.04.2020 geltenden bundesweiten Maskenpflicht kritisiert. Die Regierung habe es versäumt ausreichend Masken für die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. „Wenn schon Gesetz, dann bitte richtig, aber nicht so, dass Versagen der Regierung kaschieren, dass sie bis heute nicht in der Lage sind, uns mit ausreichend Masken zu versorgen“, sagte Montgomery im Dlf. 

Die FFP2-Masken seien jedoch die Lösung, die die Politik jetzt liefern müsse. Skeptisch äußerte sich Montgomery zu behelfsweisem Mund-Nasen-Schutz, wie er seit diesem Montag in fast allen Bundesländern beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln vorgeschrieben ist. Diese würden keinen ausreichenden Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 bieten.

Ein Schal oder ein Tuch halte Viren wie den Coronavirus nicht ab, argumentierte der Ärztepräsident. Vielmehr könnten sich diese bei unsachgemäßen Anwendung darin sogar anreichern. Bund und Länder dringen darauf, Schutzmasken der Typen FFP2 oder FFP3 medizinischem Personal wie Krankenschwestern, Pflegern, Ärztinnen und Ärzten vorzubehalten.

Die Empfehlung für einfache Schutzmittel wie Behelfsmasken aus Baumwolle stützt sich darauf, dass diese zwar keinen sicheren Schutz für den Träger oder die Trägerin bedeuten, wohl aber die Infektionsgefahr für andere Menschen verringern, wenn ein Virusträger einen solchen Mund-Nasen-Schutz benutzt.

Corona: Maskenschutz für alle sinkt Infektionsrisiko
Tragen ihn daher alle oder fast alle Menschen beim Einkauf oder im ÖPNV, sinkt demnach die Infektionsgefahr insgesamt deutlich ab. Der Weltärztepräsident Montgomery hatte sich bereits in der „Frankfurter Rundschau“ darüber geäußert, dass Ausgangssperren die ultima ratio der Politik bleiben: „Drei Maßnahmen sind besonders wichtig: 1) Abstand, 2) Abstand und 3) Abstand.“

Man müsse stets informieren und somit Panik in Zeiten von Corona vermeiden. Deutschland arbeite am Rande der technischen Kapazitäten, habe aber einen vergleichsweise guten Überblick über die Situation. Allerdings sei jeder entsprechend gefordert, sich den Umständen und der Gefahrensituation angemessen zu verhalten. 
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