Asli Erdogan: Die Türkei ähnelt Deutschland unter der Nazi-Herrschaft
Die türkische Schriftstellerin Asli Erdogan eröffnete das Feuer auf die Situation in der Türkei und die tyrannische Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. „Ich denke, wir sind jetzt in der Türkei vor einem faschistischen Regime. Ich sage nicht, dass wir Deutschland in den 1940er Jahren ähneln, sondern in den 1930er Jahren“, so die türkische Schriftstellerin Asli Erdogan.
Asli Erdogan, die nicht mit Erdogan verwandt ist, hat das Justizsystem in der Türkei angegriffen: Das Richter haben nicht genug Erfahrung. Sie arbeiten nur daran, die Befehle und Anweisungen der türkischen politischen Führung auszuführen. Die türkische Schriftstellerin, die in der Türkei zur lebenslanger Haftstrafe verurteilt ist und in einem Exil in Deutschland lebt, äußerte sich besorgt über die aktuelle Lage in ihrem Land: „Die Situation ist gefährlich und die Türkei ist unter der Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan ein faschistischer Staat geworden. Asli sagte in einem Interview mit France-Paris-Agentur, aus Deutschland, dass sich die Dinge in der Türkei dahin bewegen, ähnlich wie einst das Nazi-Deutschland.
Faschistisches Regime:
Asli Erdogan, die 51 jährige ergänzt: „Ich denke, wir stehen vor einem faschistischen Regime. Nein, ich würde sagen, wir ähneln Deutschland nicht in den 1940er Jahren, aber in den 1930er Jahren, bevor das Nazi-Regime stärker wurde." Die preisgekrönte Schriftstellerin zeigt kein Vertrauen in die türkische Justiz. Sie selbst wird wegen „terroristischer Propaganda“ verfolgt, insbesondere nachdem sie für eine Zeitung, die von der kurdischen Arbeiterpartei (PKK) finanziert wird arbeitete. Die Partei wird von Ankara und dem Westen als terroristische Organisation angesehen.
Asli meint: „Das Fehlen des Justizsystems ist ein entscheidender Faktor für den Verfall der Türkei. Die Gefängnisse in der Türkei sind überfüllt, und die Ermittlungen werden jungen Richtern anvertraut, die keine Erfahrung haben, aber loyal zur Macht sind und diejenigen ersetzt haben, die nach dem gescheiterten Staatsstreich im Juli 2016 von ihren Arbeitsplätzen entfernt wurden.“ Asli Erdogan ist heute eine von Zehntausenden Menschen, die von den Behörden gesucht werden. Zuvor wurde die türkische Schriftstellerin 137 Tage lang festgehalten, während der Verhaftungen, die auf Anhänger des Predigers Fethullah Gülen abzielten, der von den Behörden für den gescheiterten Putsch verantwortlich gemacht wurde. Die Verhaftungen zielten auch auf einige der Oppositionellen und Unterstützer der kurdischen Angelegenheit ab.
Menschenrechtsverletzungen:
Ankara hingegen weist Vorwürfe gegen Menschenrechtsverletzungen zurück und erklärt, dass es sich im Einklang mit geeigneten Maßnahmen gegen die Bedrohung durch die Staatlichkeit bewegt. Asli Erdogan kritisiert die Übernahme des Landes durch den türkischen Präsidenten. : „Er ist derjenige, der die Preise der Medizin und die Zukunft des klassischen Tanzes bestimmt. Er ist auch derjenige, der seinen Familienmitgliedern die wirtschaftlichen Angelegenheiten anvertraut... Selbst die Oper, die er hasst, ist auch direkt mit ihm verbunden.“ Weiter sagt sie: „Es ist lustig und zum Weinen zugleich.“
Mit der Stärkung der Befugnisse des türkischen Präsidenten nach den jüngsten Wahlen und dem Trend, ein umstrittenes Gesetz namens "Terrorismusbekämpfung" zu erlassen, um den Ausnahmezustand zu ersetzen, sieht die türkische Schriftstellerin die Lage immer schlechter werden. Und deshalb hält sie sich an irgendeiner Hoffnung fest, dass es der Tag kommen wird, wo sie von der Justiz, in den Gerichtsverhandlungen, die im nächsten Oktober beginnen werden, freigesprochen wird.
Die härtesten Foltermethoden:
Die Schriftstellerin erinnert sich an Journalisten, die in den vergangenen Monaten zu Gefängnisstrafen und sogar zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Asli sagt, ihre Anwesenheit im Exil in Deutschland gibt ihr Sicherheit, aber sie wartet sehnsüchtig auf ihr Urteil. Sie sagt: „Eine der schlimmsten Arten von Qualen, ist es, wenn das eigene Schicksal unbekannt ist.“ Asli Erdogan wurde im Dezember 2016 aus den türkischen Gefängnissen entlassen. Im September 2017 erhielt sie ihren Pass zurück und zog wie viele Intellektuelle und Künstler sofort ins Ausland. Sie lebt seither in Frankfurt und profitiert von dem Unterstützungsprogramm für flüchtige Schriftsteller. Jedoch kann Asli Erdogan immer noch nicht schreiben, lebt unter Schock und Frustration und leidet unter Schlafmangel und gesundheitlichen Folgen. Aber sie nimmt häufig an kulturellen Seminaren und Konferenzen teil und versucht, Gefangene in der Türkei aus politischen Gründen zu verteidigen. "Ich wurde in eine politische Rolle gedrängt. Ich muss es gut machen.“