Amnesty kritisiert Katar im Umgang mit den Fußball-WM-Arbeitern
Montag 13.April.2020 - 05:22
London - Rund drei Jahre vor dem Beginn der Fußball-WM 2022 hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) erneut Vorwürfe gegen das Gastgeberland Katar erhoben. Laut Amnesty ist das Emirat am arabischen Golf weit davon entfernt, seine Zusagen im Hinblick auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erfüllen. „Trotz aller Reform-Versprechungen bleibt Katar ein Paradies für skrupellose Arbeitgeber“, heißt es im neuesten Amnesty-Bericht: „Wir fordern die Behörden auf, ihre Versprechen endlich zu halten und der schändlichen Arbeiter-Ausbeutung ein Ende zu setzen.“
Während der Coronakrise hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International dem Gastgeber der Fußball-WM 2022 vorgeworfen, ausländische Arbeiter in einer Zone mit Unterkünften am Rand der Hauptstadt Doha unter unwürdigen Umständen zu isolieren. Amnesty bemängelte, die hygienischen und sanitären Umstände dort seien untragbar. Es gebe horrende Engpässe bei der Versorgung mit Trinkwasser. Arbeiter seien zu acht in engen Räumen mit Stockbetten untergebracht.
Die WDR-Sendung "Sport Inside" berichtete, es habe in dem Gebiet mehr als 500 Corona-Fälle gegeben. Arbeiter erklärten, es herrsche dort auch ein Mangel an Lebensmitteln. Dem WDR zufolge herrscht dort auch ein Mangel an Lebensmitteln. Spöttl sagte, der Bericht zeige, dass die Menschen nicht nur gefährdet seien, sich anzustecken, sondern auch hungern müssten. Der WM-Gastgeber hat nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore bislang 3231 Coronafälle und sieben Tote gemeldet.