Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Das türkische Regime arbeitet an der Ausbreitung des Neo-Osmanismus zwischen den Sunniten im Libanon

Donnerstag 02.April.2020 - 08:40
Die Referenz
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Hamburg (Die Referenz) - Die Türkei hat immer daran gearbeitet, ihre Beziehungen zur herrschenden Elite im Libanon zu verbessern, insbesondere zu sunnitischen Gruppen und Städten, die von Sunniten bewohnten nordlibanesischen Regionen wie Tripolis, Akkar, Minya und Dinniyeh bewohnt sind, neben einigen Gebieten, in denen sich die palästinensischen Lager befinden, wie beispielsweise der Stadt Sidon, werden zahlreiche Entwicklungs- und Bildungsprojekte durchgeführt, um die sunnitischen Gebiete zu kontrollieren und die arabische Identität auszulöschen und durch das Osmanische Reich zu ersetzen.

Ankara versucht, seinen Einfluss auf das libanesische Innere durch die Unterstützung einiger politischer Gruppen durchzusetzen, was sich in seiner Beziehung zum Verband "Stadtswächter" zeigt, der von dem prominenten Aktivist Muhammad Shouk "Abu Mahmoud" geleitet wird. Dies schließt alle politischen Spektren des Libanon vor der Zeit der Demonstrationen ein, die 2019 im Libanon aus Protest gegen die sich verschlechternde wirtschaftliche Situation, die Unfähigkeit der damaligen politischen Elite, die Krise zu bewältigen, und den gesamten politischen Prozess zur Lösung dieser Krise ausbrachen.

Türkischer Einfluss im Nordlibanon

Die Türkei hat einige Bildungs- und Entwicklungsprojekte im libanesischen Norden ins Leben gerufen, in denen die von den Sunniten bewohnten Städte die ihnen in Bezug auf Ideologie und religiöse Doktrin am nächsten stehende politische Fraktion sind. Trotz der offensichtlichen Übereinstimmung zwischen Teheran und Ankara über ihre Interessen im Nahen Osten strebt jeder von ihnen vor dem Hintergrund seines  sektiererischen ideologischen Projekts einen Anteil des Reichtums der Region an. Die Türkei versucht, ihren Einfluss auf die sunnitischen Nordregionen im Libanon durchzusetzen, wobei Teheran versucht, Kontrolle über die schiitischen Gebiete im Süden zu erlangen.

Im gleichen Zusammenhang versucht die Türkei, die Ölregionen im Libanon zu kontrollieren, was beim Abschluss mehrerer Handelsabkommen mit aufeinanderfolgenden libanesischen Regierungen in dieser Hinsicht vertreten war, aber sie wurden später mit einem Veto belegt. Es scheint, dass die Türkei in diplomatischer, entwicklungspolitischer und kultureller Hinsicht das aktivste Land geworden ist, was fast 15 Jahre andauert, wobei sich die libanesische turkmenische Minderheit besser organisiert und stellt seit der Machtübernahme der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung in Ankara.

Die türkische Entwicklungsagentur und türkische Kulturzentren sind auch auf libanesischem Boden aktiv, ebenso wie die Ausbreitung türkischer Kultur durch sogenannte türkische Serien. Die türkische Rolle im Libanon ist angesichts des Erbes des Osmanischen Reiches und der Anwesenheit einer armenischen Minderheit mit politischem und historischem Gewicht sehr problematisch. Anzeichen für diese Rolle sind, dass jede Demonstration oder jeder Protest der armenischen Gemeinschaft gegen die Türkei eine Mobilisierung der Anhänger der AKP erfordert.



Das türkische Regime
Das politische System des Libanons basierte sich auf Konsens und Sektierertum, deswegen gehörte der Libanon immer zu den Ländern in der Region, die am anfälligsten für externe Einmischung sind, insbesondere von den Konfliktparteien wie der Iran und die Türkei. Dementsprechend hat die Türkei dazu beigetragen, einige sunnitische Gruppen zu rekrutieren, insbesondere die Palästinenser, die sich im Libanon befinden, weil sie in diesen Gebieten Fuß fassen wollen. Im 2010 wurde die Gründung der libanesisch-türkischen Freundschaftsvereinigung in Saidon angekündigt, die von einer großen Anzahl sunnitischer Blöcke im Libanon bewohnt ist. 

Obwohl das erklärte Ziel darin besteht, die Beziehungen zwischen den libanesischen und türkischen Völkern in kultureller Hinsicht zu stärken und zu aktivieren, ist klar, dass Ankara bereit ist, die Beziehungen zwischen der sunnitischen Gemeinschaft im Libanon und den Golfstaaten, angeführt von Königreich Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emiraten, zu sabotieren, damit die Türkei allein bei der Kontrolle solcher Gebiete zu sein, was ihre Rolle stärken und ihren Einfluss im Nordlibanon ausweiten würde.

Dies ist parallel zu dem Versuch der türkischen Regierung, Kulturzentren einzurichten, um die türkische Sprache zu unterrichten und damit die türkische Kultur im Nordlibanon zu fördern und in diesem Zusammenhang mehrere Einrichtungen bereitstellte. Ein prominentes Beispiel dafür ist, dass die Menschen in der Stadt Al-Kawashra im Distrikt Akkar im Nordlibanon nach 4,5 Jahrhunderten ihre türkische Heimat verlassen haben, aber weiterhin die türkische Sprache unter sich verwenden, dies kam durch die Unterstützung aus der Türkei, neben den engen politischen und kulturellen Beziehungen zwischen den Bewohnern dieser Stadt und dem türkischen Staat.

Ankara präsentierte auch eine Reihe von Investitionsprojekten für die Menschen in dieser Stadt, die in einem Wassernetzprojekt, einem Generator und Computern für Schulen vertreten waren, sowie Stipendien für Studenten, um Universitäten in der Türkei zu besuchen.


Das türkische Regime
Türkische Einmischung in libanesische Angelegenheiten

Die Türkei war eine wichtige indirekte Partei im libanesischen politischen Kampf während der Demonstrationen, die 2019 vor dem Hintergrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen Situation. Die politische Elite war zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, wirksame Lösungen zu finden, um die Risiken dieser eskalierenden Krise zu verringern. Die Türkei hat die "Stadtwächter" unterstützt, dem Verbände und Bewegungen aller libanesischen politischen Sekten angehören. Diese Gruppe hat den internen politischen Konflikt im Libanon angeheizt und die öffentliche Meinung gegen die politische Führung provoziert, und die Führung dieser Gruppe in Tripolis koordinierte mit allen anderen Städten die Demonstrationen gegen das damalige Regime.

Es fällt auf, dass die türkische Botschaft im Libanon vor den libanesischen Demonstrationen, die 2019 ausbrachen, Geld zur Verfügung stellte. Das letzte davon war die Bereitstellung von "60.000 US-Dollar" für die Stadtwächter", um die politischen Elitekonflikte im Libanon zu dieser Zeit weiter anzuheizen. Im gleichen Zusammenhang betonten Analysten, dass die Forderungen der Wächter etwas unlogisch seien, was den sofortigen Sturz der Regierung und die Bildung einer nationalen Rettungsregierung außerhalb des herrschenden Systems fordere.

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