Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Angesicht der Flüchtlingskrise, Griechenland will Grenzzaun zur Türkei ausbauen

Montag 09.März.2020 - 02:34
Die Referenz
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Athen (Epd, T-Online) - Griechenland hat wegen des Flüchtlingsandrangs entschieden, an der Grenze zur Türkei seinen Grenzzaun auszubauen. Wie am Sonntag aus Regierungskreisen in Athen verlautete, soll der Zaun an drei Grenzabschnitten um 36 Kilometer verlängert werden. Auch der bereits bestehende Zaun solle verstärkt werden, sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP.


Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte vergangene Woche nach einer Eskalation des Konflikts in der nordsyrischen Provinz Idlib die Grenzen zur EU für geöffnet erklärt. Dies sorgte für einen starken Flüchtlingsandrang an der türkisch-griechischen Grenze. Zehntausende Migranten versuchten, nach Griechenland und damit in die EU zu gelangen.


Seehofer: "Zu allererst Griechenland helfen"


Nach dem Beschluss des Koalitionsausschusses für eine Aufnahme von Kindern aus Griechenland im Rahmen einer europäischen Initiative hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die Notwendigkeit des Schutzes der EU-Außengrenze betont. Ordnung und Begrenzung von Migration seien Voraussetzung für Humanität, erklärte Seehofer am Montag in Berlin: "Zu allererst müssen wir jetzt Griechenland helfen."


Die griechischen Behörden leisteten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der EU-Außengrenze. "Wir werden ihnen jede Unterstützung zukommen lassen, die sie benötigen. Griechenland hat unsere volle Solidarität", sagte der Bundesinnenminister.


Zugleich müsse man Hilfe für besonders Schutzbedürftige in Griechenland leisten, sagte er: "Es geht hier um die Schwächsten, die sich zum Teil seit Monaten in einer prekären Lage befinden." Er werde sich dafür einsetzen, gemeinsam mit anderen EU-Staaten "schnell zu einer tragfähigen europäischen Lösung" zu kommen.


Maas: Türkei darf Flüchtlinge nicht als "politisches Faustpfand" missbrauchen


Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat weitere Flüchtlingshilfen für die Türkei an Bedingungen geknüpft. "Wir stehen zu einer fairen Lastenteilung, aber wir akzeptieren nicht, dass Menschen, die sich ohnehin in einer verzweifelten Lage befinden, auch noch als politisches Faustpfand missbraucht werden", sagte Maas den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Montag. "Eine Verhandlungstaktik auf dem Rücken der Schwächsten wird nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen."

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