Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Flüchtlingskrise: Video soll türkischen Angriff auf Grenzzaun an griechischer Seite zeigen

Sonntag 08.März.2020 - 07:04
Die Referenz
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Athen (Fr, Dpa) - In Griechenland haben Aufnahmen einer Wärmebildkamera der griechischen Polizei Empörung ausgelöst. Bereits in der Nacht zum Samstag wurde damit ein gepanzertes Fahrzeug beim Versuch gefilmt, den Grenzzaun einzureißen, um den Flüchtlingen und Migranten den Weg nach Europa freizumachen.

Die Aufnahmen, die dem griechischen Fernsehsender Skai zugespielt worden waren, zeigen den Berichten zufolge ein gepanzertes türkisches Grenzüberwachungsfahrzeug vom Typ „Hizir/Ates“, das über ein Stahlseil mit dem Grenzzaun verbunden ist und versucht, das Drahtgeflecht niederzureißen. Andere Videos zeigen türkisches Militär, das Tränengaskartuschen oder Rauchbomben über die Grenze schießen soll. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu hatte solche Beschuldigungen seitens der Griechen zuletzt zurückgewiesen. (dpa)

Doch auch in der vergangenen Nacht und am frühen Sonntagmorgen (08.03.2020) kam es zu Attacken mit Tränengas, Rauchbomben und Blendgranaten, die von der türkischen Seite aus über den Zaun geschossen wurden, wie griechische Medien berichteten. Die Situation an der griechisch-türkischen Grenze bleibt angespannt.

Griechenlands Vize-Migrationsminister Giorgos Koumoutsakos hat die benachbarte Türkei scharf angegriffen und gleichzeitig Kritik am Vorgehen seiner Regierung gegen tausende Flüchtlinge an der griechisch-türkischen Grenze zurückgewiesen. Sein Land breche keine Gesetze, sagte Koumoutsakos der „Welt am Sonntag“.

Angaben türkischer Behörden, nach denen bereits mehr als 100.000 Menschen aus der Türkei nach Griechenland ausgereist seien, bezeichnete Koumoutsakos als „Fake News“ und attackierte die Regierung in Ankara scharf. Die Türkei sei „kein demokratischer Staat wie Griechenland“, sagte der Politiker. „Wir haben es hier mit einem autokratischen System zu tun, in dem viele kritische Journalisten im Gefängnis sitzen.“ Die Regierung in Ankara könne „also einfach behaupten, was sie will“. Die Türkei führe „einen hybriden Krieg, und das erste Opfer ist die Wahrheit“.

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