Erdogan hat sich verrechnet Die Türkei will sich als regionaler Hegemon etablieren. Doch das geht aber nicht
Ein Waffenstillstand für Idlib, die Provinz im Nordwesten Syriens: Dies ist das Ergebnis des Treffens zwischen dem türkischen und dem russischen Präsidenten am Donnerstag in Moskau. Obwohl die Türkei mit ihrer modernen Luftwaffe zahlreiche syrische Panzer zerstört hat, konnte sie Assads Truppen nicht wirklich auf den Boden drücken. Jetzt musste sie das in der Vereinbarung anerkennen. Das vorübergehende Scheitern in Idlib ist ein weiterer Rückschlag für die Ambitionen des türkischen Präsidenten Erdoğan. Sein Ziel ist es, die Türkei zu einer Hegemonialmacht im Nahen Osten zu machen. Aber er hat sich verrechnet.
Ende Februar starben in Idlib mehr als 30 türkische Soldaten, nachdem sie von der syrischen Armee erschossen worden waren. Das NATO-Mitglied Türkei unterhält dort im Rahmen des Sotschi-Abkommens Beobachtungsposten. Gleichzeitig unterstützt die Regierung dschihadistische Rebellen, obwohl die Vereinbarungen vorsehen, dass sie die Rebellen bekämpft