Erneuerung der Islamkonferenz
Mit dem Ziel eine Definition von „deutschen Islam“ möchte das Innenministerium die deutsche Islamkonferenz reformieren. Der zuständige Staatssekretär in Berlin erklärte, dass nicht nur Verbänden, sondern auch nicht organisierte Muslime teilnehmen sollen.
Nach der Sommerpause will das Bundesministerium die Deutsche Islamkonferenz erneuern. „Wir müssen viel stärker als bisher die Vielzahl der in Deutschland noch nicht organisierten muslimischen Mitbürger in das Zentrum unserer Islamkonferenz stellen“, so sagte Markus Kerber, der im 2006 als Abteilungsleiter im Bundesministerium an der Islamkonferenz beteiligt war und heute als Staatssekretär tätig ist. Wahrscheinlich die neue Auflage der Islamkonferenz im November ist und laut der Bericht der Bildzeitung sollen auch wieder Einzelpersonen zugelassen werden und nicht nur Verbände. Kerber äußerte auch, dass „Viele Muslime in Deutschland suchen eine deutsch-muslimische Heimat und finden sie nicht“
Auf die Frage über die Aussage von Bundesminister und CSU-Chef Horst Seehofer, der Islam gehöre nicht zu Deutschland und ob er Seehofers Ansicht teile, reagierteKerber mit einerGegenfrage: „Kann es einen deutschen Islam geben, der auf den rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen in Deutschland basiert?" Die Antwort könnten "allein deutsche Muslime geben“. „Der Staat kann dafür nur Rahmenbedingungen schaffen“.
Der Staatssekretär Kerber fügte hinzu „Fest steht, es gibt einen deutschen Katholizismus, einen deutschen Protestantismus, sowie ein deutsches Judentum. Und wenn es einen Islam geben soll, der zu Deutschland gehört, dann müssen die deutschen Muslime ihn als „deutschen Islam“ definieren - und zwar auf dem Boden unserer Verfassung.“ Das werde die Aufgabe der nächsten Islamkonferenz sein.
Kerber hat die Islamkonferenz als Dialogforum zwischen Staat und Muslimen, der von dem ehemaligen Ressortchef Wolfgang Schäuble im 2006 ins Leben gerufen wurde, geleitet und empfängt. Wie der Islam in Deutschland integriert und heimatverbunden wird, wurde dafür Mithilfe der Deutsche Islamkonferenz ein Konzept dargelegt. Der komplizierten Mitgliederstruktur der momentan existierten Verbände, lassenkeine Staatsverträge wie mit den Kirchen zu, in denen Rechte wie Religionsunterricht, Seelsorge in staatlichen Einrichtungen und der Einzug von Kirchensteuern festgelegt sind.