Libyen-Folgekonferenz bekennt sich zu Einhaltung des Waffenembargos für Libyen
Sonntag 16.Februar.2020 - 02:18
München (Afp) - Die Teilnehmer der Berliner Libyen-Konferenz haben sich bei einem Folgetreffen zur Einhaltung des Waffenembargos gegen das nordafrikanische Krisenland bekannt. Die Vertreter aller zwölf Teilnehmerstaaten hätten bei ihrer Zusammenkunft die Beschlüsse von Berlin bekräftigt, sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Sonntag nach Abschluss des Treffens am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Allerdings sei auch "ganz offen" über die "nicht unerheblichen zahlreichen Verstöße gegen das Waffenembargo" in den vergangenen Wochen gesprochen worden.
Die zwölf Teilnehmerstaaten der Libyen-Konferenz in Berlin hatten sich am 19. Januar zur Einhaltung des UN-Waffenembargos gegen Libyen und den Verzicht auf weitere Unterstützungsleistungen für die Konfliktparteien verpflichtet. Dennoch wurden auch danach immer wieder Verstöße gegen das Embargo gemeldet.
Die Teilnehmer hätten dabei "durchaus unterschiedliche Auffassungen" geäußert, worauf die Verstöße zurückzuführen seien, sagte Maas weiter. "Aber alle sind sich einig, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, die Konfliktparteien von ihren Unterstützern zu trennen, nach wie vor der einzig erfolgversprechende Weg ist, den Bürgerkrieg in Libyen zu beenden."
Das Treffen in München wurde von der Bundesregierung zusammen mit den Vereinten Nationen organisiert. Maas kündigte an, dass der Vorsitz der Libyen-Folgekonferenzen nun wechseln werde. "Heute übergeben wir den Staffelstab an Italien, die das nächste Treffen im März in Rom ausrichten werden."
Der UN-Sondergesandte für Libyen, Ghassan Salamé, hatte nach Angaben der Organisatoren seine geplante Teilnahme an dem Treffen aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig abgesagt. Er wurde von der stellvertretenden Sondergesandten Stephanie Williams vertreten.