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Terror in London: "IS-Organisation"“ bekennt sich zu Messerangriff

Dienstag 04.Februar.2020 - 01:36
Die Referenz
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London (Tagesschau) - Der erschossene Messerangreifer von der Polizei in London wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen. Laut der britischen Polizei, war der 20-Jährige 2018 zu drei Jahren Haft verurteilt worden, weil er Material für einen islamistisch motivierten Anschlag gesammelt und Propaganda verbreitet hatte.

Er war von der Polizei im Rahmen einer "vorbeugenden Anti-Terror-Operation" observiert worden, als er gestern in einer belebten Einkaufsstraße im Süden Londons plötzlich Passanten angriff und drei von ihnen verletzte.

Eines der angegriffenen Opfer ist zunächst in Lebensgefahr, später stabilisierte sich der Zustand des Mannes. Auch eine Frau wurde mit Stichverletzungen ins Krankenhaus gebracht, sie sollen aber nicht lebensbedrohlich sein. Eine weitere Frau erlitt leichte Verletzungen durch Glas, das durch die Schüsse der Polizei zu Bruch gegangen war.

Scotland Yard geht von einem islamistischen Terrorhintergrund aus. Die Polizei bestätigte Augenzeugenberichte, wonach der Täter einen Sprengstoffgürtel trug. Es habe sich dabei aber um eine Attrappe gehandelt.

Ein Jugendlicher schilderte der britischen Nachrichtenagentur PA: "Ich überquerte die Straße, als ich sah, dass ein Mann mit einer Machete und silbernen Kanistern auf seiner Brust verfolgt wurde, was nach meiner Vermutung Undercover-Polizeibeamte waren - da sie in ziviler Kleidung waren", sagte er. "Auf den Mann wurde dann geschossen."

Johnson kündigt Änderungen im Strafvollzug an
Premierminister Boris Johnson kündigte rasche Konsequenzen für das Strafvollzugssystem an. Er werde am Montag "fundamentale Änderungen" beim Umgang mit verurteilten Straftätern wegen Terrorakten bekanntgeben, teilte Johnson am Abend mit.

Zuvor dankte er der Polizei und den Rettungskräften auf Twitter. "Meine Gedanken sind bei den Verletzten und allen Betroffenen", teilte er mit.

Londons Bürgermeister Sadiq Khan twitterte: "Terroristen versuchen uns zu spalten und unseren Lebensstil zu zerstören - hier in London werden wir sie damit niemals Erfolg haben lassen."

Inzwischen hat die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) den Stichwaffen-Angriff mit drei Verletzten in London für sich reklamiert. Der Angreifer sei ein „IS-Kämpfer“ gewesen, erklärte die Miliz am Montag über ihre Propaganda-Plattform Amaq. Er habe mit der Attacke einem Aufruf des IS entsprochen, Bürger von Staaten anzugreifen, die Mitglieder der internationalen Koalition gegen die Dschihadistenmiliz in Syrien und im Irak sind.

Ähnliche Anschläge in der Vergangenheit
In den vergangenen Jahren gab es mehrere ähnliche Angriffe in London. Zuletzt hatte vor zwei Monaten ein Terrorist nahe der London Bridge zwei Menschen mit Messerstichen getötet. Die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) reklamierte die Tat für sich.

Im Juni 2017 starben acht Menschen, nachdem Terroristen mit einem Transporter erst drei Menschen auf der London Bridge überfahren und anschließend fünf weitere am Borough Market erstochen hatten. Polizisten erschossen die drei Täter. Im März desselben Jahres fuhr ein Angreifer mit einem Auto auf der Westminster Bridge in mehrere Fußgänger. Dabei kamen vier Passanten ums Leben. Der Mann erstach zudem einen Polizisten, ehe auch er von der Polizei erschossen wurde.

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