Rot am See: Sechs Menschen durch Schüsse getötet - Täter gefasst, Motiv weiter unklar
Freitag 24.Januar.2020 - 11:35
Rot am See (Swp) - Bei einer Schießerei in Rot am See sind sechs Menschen gestorben. Das teilte der Präsident des Polizeipräsidiums Aalen, Roland Eisele, in einer Pressekonferenz mit. Demnach sind drei Männer (36, 65 und 69 Jahre) und drei Frauen (36, 56 und 62 Jahre). Demnach hat der Täter seinen Vater und seine Mutter getötet. Die anderen Verhältnisse müssen noch geklärt werden. Zwei Opfer seien Auswärtige.
Rettungsdienst nach Schüssen in Rot am See im Einsatz
Der Rettungsdienst ist vor Ort in Rot am See im Einsatz. Ein Tatverdächtiger wurde kurz nach Eintreffen der Polizei festgenommen. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Tatverdächtige eine Beziehung mit einem der Opfer. Nach aktuellem Stand gibt es keinen Hinweis auf weitere Täter. Zum weiteren Tatmotiv gab es zunächst keine Angaben.
Das kleine Rot am See kommt regelmäßig in die überregionalen Medien. Dort spielt sich der größte Jahrmarkt in Hohenlohe ab, die Muswiese.
Gerüchte über Täter und Mitgliedschaft im Schützenverein
Gerüchten zu Folge soll es sich bei dem Täter um den Sohn des Wirtes handeln. Demnach sei der Mitglied eines Schützenvereins mindestens gewesen. Der Wirt selber sei demnach unter den Toten.
Aus Kreisen von Polizeibeamten heißt es, dass sechs Menschen bei der Tat gestorben sind. Andernorts heißt es, fünf Menschen seien ums Leben gekommen. Bei dem Täter soll es sich nach Informationen der „Bild“ um einen 1983 geborenen Mann handeln.
Die Leichen sollen dem Bericht der „Bild“ zufolge in und vor dem Haus gelegen haben. Bilder zeigen, dass Einsatzkräfte in weißen Schutzanzügen rund um den Tatort unterwegs sind und Spuren sichern. Die Polizei hat das Gebiet rund um den Tatort mit rot-weißem Polizei-Sperrband abgeriegelt. Die genaue Anzahl der im Einsatz befindlichen Beamten war zunächst nicht bekannt.
Nachbarn in Rot am See sind nach Schüssen schockiert
Der letzte große Polizeieinsatz in der Region war bei einem Amok-Alarm in Crailsheim. Damals sind mehrere Hubschrauber des mobilen Einsatzkommandos der Polizei auf dem Volksfestplatz gelandet. Doch die Situation endete glimpflich: Es war ein Fehlalarm.
„Ich wohne seit 50 Jahren in Rot am See und habe sowas noch nie erlebt“, sagt eine ältere Frau, die 50 Meter vom Tatort entfernt steht. Mehrere Bekannte hätten sie teils aus Norddeutschland angerufen, um ihr von dem Verbrechen zu erzählen. „Jetzt wird Rot am See bekannt - aber auf scheußliche Art.“
Eine junge Frau aus dem Haus gegenüber von der Kneipe schiebt einen Kinderwagen aus der Garage. „Wir wollten einfach mal rausgehen, weil so viele Bekannte angerufen haben“, sagt sie. Sie habe nichts von den Schüssen mitbekommen, sei aber dennoch schockiert, dass so etwas in ihrer Straße passiere.
Riesiger Medienauflauf nach Schießerei in Rot am See
Wie unsere Reporter berichten, ist das Medieninteresse vor Ort riesig. Teams vieler großer Fernsehsender wie ARD und ZDF sind in Rot am See und berichten live von vor Ort.
Innenminister Strobl äußert sich zu Tat in Rot am See
Rot am See: Gemeinde mit gut 5000 Einwohnern
Rot am See liegt im Kreis Schwäbisch Hall, etwa 120 Kilometer von der Landeshauptstadt Stuttgart entfernt zwischen den Städten Crailsheim (Baden-Württemberg) und Rothenburg ob der Tauber (Bayern). Die Gemeinde hat gut 5000 Einwohner. Bürgermeister ist Siegfried Gröner. Letztes Jahr ließ er sich in seine dritte und, wie er sagt, letzte Amtszeit wählen.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat sich nach den tödlichen Schüssen von Rot am See zu Wort gemeldet. Auf Anfrage der Südwest Presse sagte er: „Wir haben keinerlei Informationen, dass es sich um eine Amok- oder Terrortat oder ähnliches handelt“, sagte er.
Rot am See liegt im Kreis Schwäbisch Hall, etwa 120 Kilometer von der Landeshauptstadt Stuttgart entfernt zwischen den Städten Crailsheim (Baden-Württemberg) und Rothenburg ob der Tauber (Bayern). Die Gemeinde hat gut 5000 Einwohner. Bürgermeister ist Siegfried Gröner. Letztes Jahr ließ er sich in seine dritte und, wie er sagt, letzte Amtszeit wählen.
