Erdogan täuscht erneut und behauptet er hätte Soldaten nach Libyen geschickt, um die Sicherheit des Landes zu garantieren
Ohne es zu leugnen oder sich zu schämen gab der türkische Verteidigungsminister zu, dass Ankara dutzende seiner Truppen nach Libyen geschickt hat, um Milizen der libyschen Konsensregierung auszubilden. Die Unterstützung Erdogans umfasste türkische Soldaten sowie protürkische Kämpfer, die in Syrien eingesetzt wurden und die Türkei sie so bewegt, wie ihre Agenda es vorschreibt. Nachdem diese Kämpfer in Syrien, insbesondere im Norden des Landes im Einsatz waren, ordneteder türkische Präsident an, sie nach Libyen umzusetzen.
Einen Monat, nachdem Erdogan und Al-Sarraj sich darauf einigten, dass Erdogan die Milizen in Tripolis unterstützt, um die libysche Armee zu konfrontieren und in einem neuen Täuschmanöver, setzte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seine Behauptungen über die Motive der Entsendung türkischer Soldaten nach Libyen fort und argumentierte, dass er dies getan hat, um die Stabilität und Sicherheit des Landes zu gewährleisten.
Dies kam bei Erklärung des türkischen Präsidenten am Donnerstag (16. Januar) während einer Versammlung in derPräsidentenresidenz in Ankara, um die Leistung der türkischen Regierung im Jahr 2019 zu bewerten.
Erdogan sagte, dass sein Land dabei ist, Lizenzen für die Meeresgebiete auszustellen, die unter das Abkommen mit Libyen fallen, und 2020 mit den Explorationsarbeiten zu beginnen.
Dies geschieht in einer Zeit, wo die britische Zeitung The Guardian enthüllte, dass Tausende von syrischen Milizionären, die von Ankara unterstützt werden, aus der Türkei nach Libyen gekommen sind, um an der Seite der Konsensregierung zu kämpfen, die das libysche Parlament des Hochverrats beschuldigte, in ihrem Krieg gegen die libysche Armee unter der Führung von Feldmarschall Khalifa Haftar.
In dem am 16. Januar veröffentlichten Bericht zitiert die Zeitung syrische Quellen in der Türkei, Syrien und Libyen, die bestätigthaben, dass 300 Mitglieder der Zweiten Division derprotürkischen Syrischen Nationalarmee, am 24. Dezember über Hawar Kilis in die Türkei eingereist sind. Weitere 350 folgten am 29. September. Diese Elemente wurden nach Tripolis transportiert, wo sie an den Frontlinien östlich der Hauptstadt eingesetzt wurden.
Der Bericht fügte hinzu, dass am 5. Januar etwa 1.350 weitere Kämpfer aus Syrien in die Türkei eingereist sind, von denen einige in Libyen stationiert wurden, während andere noch in Lagern in der Südtürkei ausgebildet werden. Weitere Kämpfer der oppositionellen syrischen Sham-Brigade -ebenfalls unterstützt von Ankara- erwägen die Möglichkeit, nach Libyen zu gehen, so die Zeitung.
Einige Quellen sagten der Zeitung, dass syrische Kämpfer eine Gruppe bilden werden, die nach dem Anführer des libyschen Widerstands gegen die italienische Besatzung "Omar al-Mukhtar" genannt wird.
Einige Quellen aus der syrischen Nationalarmee sagten dem Guardian, dass die Kämpfer sechsmonatige Verträge direkt mit der Konsensregierung und nicht mit der türkischen Armee abgeschlossen haben, wo sie monatlich Gehälter von 2.000 Dollar pro Kämpfer erhalten, verglichen mit nur 70-90 Dollar pro Monat, die sie in Syrien erhalten haben. Den Kämpfern wird auch die türkische Staatsbürgerschaft versprochen.
Die britische Zeitung bestätigte, dass mindestens vier syrische Kämpfer in Libyen getötet wurden, aber ihre Gruppen gaben bekannt, dass sie an der Front im Kampf gegen kurdische Kämpfer im Nordosten Syriens getötet worden seien. Gleichzeitig hat Ankara bisher nur 35 seiner Soldaten zu Beratungsmissionen nach Libyen entsandt.
Dies geschieht, nachdem die syrische Beobachtungsstelle enthüllt hat, dass sich 3.250 Söldner von den Erdogan-Loyalisten sich bereit erklärt haben, in Libyen freiwillig zu kämpfen und, dass 19 von ihnen in der Schlacht von Tripolis getötet wurden.
Die libysche Nationalarmee teilte mit, dass syrische Terroristen bei einer Operation der Jugend der Hauptstadt im Zentrum von Tripolis getötet wurden. Die Gruppe Tripolis-Jugend, die die Operation durchführte, erklärte, dass ihre Mitglieder weiterhin alle Milizenführer und Söldner in der Stadt ins Visier genommenhaben.
Unterdessen warf der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian der Türkei vor, das Waffenembargo gegen Libyen wegen ihrer Vereinbarung mit der Regierung von Al-Sarraj zu verletzen. Le Drian wies darauf hin, dass die Türkei die Verantwortung der sich verschlechternden Lage in Libyen trägt.
Le Drian erklärte, dass der politische Prozess die einzige Lösung ist, um die Krise in Libyen zu lösen, und sagte: "Es wird keine militärische Lösung geben", und forderte alle Parteien auf, den Waffenstillstand zu respektieren, weil er für die Berliner Konferenz am Sonntag notwendig ist.
Im selben Zusammenhang schickte die Gruppe der libyschen Nationalen Kräfte eine Botschaft an die Teilnehmer der für Sonntag geplanten Berliner Konferenz, dass die Türkei angesichts ihrer Verstöße gegen die Resolutionen des Sicherheitsrats über Waffenembargo und Terrorismusbekämpfung und ihrer Neigung zur Konsensregierung unter der Leitung von Fayez Al-Sarraj kein ehrlicher Vermittler sein kann, so der Sender "Libya".
In ihrer Botschaft betonte die Gruppe, dass das eigentliche Problem in Libyen die Sicherheit und nicht die Politik ist und nur gelöst werden kann, wenn die Milizen in einer bestimmten Zeit entwaffnet, demilitarisiert und beseitigt werden.
Die Erklärung der libyschen nationalen Kräfte fügte hinzu, dass die Streitkräfte unter der Führung von Khalifa Haftar die einzigen Garanten für die Einheit, Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität Libyens sind.