Angela Merkel hält eine gute Beziehung zu den USA für wichtig
Donnerstag 16.Januar.2020 - 04:46
Berlin (DPA) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Interesse Deutschlands und Europas an guten Beziehungen zu den USA für wichtig gehalten. Das Bewusstsein für dieses Interesse sei gewachsen, sagte Merkel der „Financial Times“ (Donnerstag). „Umgekehrt hat die Notwendigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika, an der Seite Europas zu sein, eher abgenommen. Insofern liegen die Beziehungen in unserem Interesse. Und wenn es in unserem Interesse liegt, dann müssen wir natürlich auch unsere Beiträge dazu leisten.“
Auf die Frage, ob die Spannungen im Verhältnis zu den USA an den handelnden Personen liegen oder ein strukturelles Problem seien, sagte Merkel: „Ich denke, es hat natürlich strukturelle Gründe, obwohl Politik natürlich immer auch mit den handelnden Personen zusammenhängt.“
Für Präsident Donald Trump sei die Annahme, dass es eine multilaterale Welt gebe, „nicht mehr so selbstverständlich“. Aber schon seit geraumer Zeit sei zu beobachten, dass die frühere Supermachtrolle der USA „so vielleicht gar nicht dem Selbstverständnis der Vereinigten Staaten von Amerika“ entspreche.
Das umfangreiche Interview erschien an demselben Tag, an dem die CDU-Vorsitzende und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in London eine Presseerklärung in der deutschen Botschaft abgeben und eine außenpolitische Rede an der London School of Economics (LSE) halten wollte.