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IS-Anhänger bekommt Höchststrafe im Terror-Prozess in Stuttgart

Mittwoch 15.Januar.2020 - 03:03
Die Referenz
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Berlin (Zeit) - Nach einem Massaker auf einer Müllkippe in Syrien ist ein Täter in Stuttgart zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der 1988 geborene Mann zwei Menschen ermordet hat und an weiteren 17 Morden beteiligt war. Der Senat stellte bei ihm außerdem die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist nicht absehbar, ob und wann der Syrer wieder auf freien Fuß kommt.

Drei frühere Gleichgesinnte aus der früheren Kampfeinheit der radikalislamistischen Terrororganisation Dschabhat al-Nusra müssen für mehrere Jahre hinter Gitter, wie der Staatsschutzsenat am Oberlandesgericht entschied. Mindestens einer von ihnen soll ebenfalls an dem Massaker beteiligt gewesen sein.

Die Männer hatten laut Zeugenaussagen im Frühjahr 2013 auf einer Müllkippe in der Nähe von Thaura mindestens 19 Menschen getötet – darunter auch syrische Polizisten und syrische Armeeangehörige, die zuvor bei der Eroberung der Stadt Rakka gefangen genommen worden waren. Die nun verurteilten Männer kamen später als Flüchtlinge nach Europa. Sie lebten zuletzt in Leimen bei Heidelberg, Berlin, Reiskirchen nahe Gießen und Düsseldorf.

Bei den Verurteilten handelt es sich um Cousins aus der Stadt Tabqa, die nach der Übernahme von Raqqa durch den IS 2014 nach Deutschland geflohen sind, und Infolge eines Familienstreites zwischen den Cousins in Deutschland erreichten Videos des Massakers die deutschen Behörden zur Verhandlung.

Die Verurteilten sind wie folgt:
Abdul Jawad A. (Leben)
Abdel Fattah G. (8 Jahre)
Abdul Rahman P. (8 Jahre)
Abdel-Fattah A. (3 Jahre), und als solche wird es die stärkste Urteile gegen syrische Flüchtlinge in Deutschland sein.

Dschabhat al-Nusra gilt als radikalislamistische Organisation. Ihr Ziel ist es, den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu stürzen und einen auf islamischem Recht basierenden Gottesstaat zu errichten.
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