Razzien in mehreren Bundesländern wegen "staatsgefährdender Gewalttat"
Dienstag 14.Januar.2020 - 05:06
Berlin (Welt) - Wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat gibt es in mehreren Bundesländern Durchsuchungen. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Dienstagmorgen auf Twitter mit. Durchsuchungen gebe es in Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen.
Später präzisierte die Behörde in einem weiteren Tweet den Einsatz: „Die heutigen Durchsuchungen dauern an und beziehen sich auf tschetschenischstämmige Beschuldigte aus dem islamistischen Milieu.“
Die Razzien dauerten am Vormittag noch an. Weitere Einzelheiten gab die Behörde zunächst nicht bekannt. Auch die Berliner Polizei sagte nichts zu den Aktionen. Nach Informationen von dpa-Reportern gab es in Berlin eine Durchsuchung in Marzahn-Hellersdorf im Erdgeschoss eines sechsgeschossigen Gebäudes.
Wie die in Berlin erscheinende Zeitung „B.Z.“ weiter wissen will, fanden die Durchsuchungen unter anderem im brandenburgischen Seelow statt. Im Ort Ludwigsfelde (Landkreis Teltow-Fläming) kam es zu einer Festnahme. Eine Sprecherin des Landeskriminalamts Brandenburg wollte die Durchsuchungen nicht bestätigen und verwies auf die Berliner Behörden.
Die Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus an der Grenze zu Georgien gilt seit Jahrzehnten als Konfliktregion. Nach langer Flucht vor Krieg und Terror leben heute ethnische Tschetschenen in aller Welt verstreut. Nach dem Zerfall der Sowjetunion verhinderte Moskau eine Abspaltung des Gebietes in zwei Kriegen mit Zehntausenden Toten. Terroristen trugen den Kampf immer wieder nach außen.